Oracle – Leicht schwächelndes Cloud-Wachstum vergrault Anleger

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Eigentlich fiel der Auftakt des Geschäftsjahres 2024 für den texanischen Soft- und Hardwarehersteller Oracle gar nicht schlecht aus – der Gewinn übertraf sogar die Erwartungen. Aber weil viele Anleger auf noch bessere Zahlen gehofft hatten und auch der Ausblick eher verhalten ausfiel, geht der Aktienkurs heute um 10 Prozent nach unten.

Umsatz wächst in allen Regionen

Im am 31. August 2023 abgeschlossenen ersten Quartal (Q1) des Geschäftsjahres 2024 gelang es Oracle, den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9 Prozent auf 12,45 Milliarden US-Dollar zu steigern. Währungsbereinigt belief sich das Plus auf 8 Prozent. Somit wurden die Prognosen der Marktanalysten fast genau getroffen, die im Schnitt mit 12,47 Milliarden Dollar gerechnet hatten.

Dabei lief es für Oracle überall auf der Welt gut. Auf dem amerikanischen Kontinent ging es um 9 Prozent auf 7,19 Milliarden Dollar nach oben, in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika um 12 Prozent auf 3,01 Milliarden Dollar und in der Region Asien-Pazifik um 3 Prozent auf 1,56 Milliarden Dollar.

Gemischte Zahlen in den einzelnen Segmenten

Sehr unterschiedlich entwickelten sich in Q1 die einzelnen Segmente. Der wichtigste Unternehmensbereich Cloud services and license support wuchs um 13 Prozent auf 9,55 Milliarden Dollar und konnte damit den Anteil am gesamten Konzernumsatz von 73 auf 77 Prozent steigern. Ordentlich lief es auch für das Segment Services mit einem Plus von 2 Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar.

Hingegen sank der Umsatz im Bereich Cloud license and on-premise license zum Vorjahr um 10 Prozent auf 809 Millionen Dollar und im Hardware-Segment um 6 Prozent auf 714 Millionen Dollar.

Wachstum im Cloud-Bereich schwächt sich ab

Besonders aufmerksam wird von Analysten und Anlegern die Entwicklung des Cloud-Geschäfts betrachtet, das als großer Wachstumstreiber einer Branche gilt, in der Oracle mit den ganz großen Tech-Konzernen wie Alphabet, Amazon und Microsoft konkurriert. Hier legte Oracle in Q1 zwar erneut um 30 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar zu – damit verlangsamte sich das Wachstum allerdings stärker als befürchtet, nachdem es im vorletzten Quartal noch bei 50 Prozent gelegen hatte.

Gewinn etwas höher als erwartet

Das bereinigte operative Ergebnis von Oracle fiel mit 5,1 Milliarden Dollar um 13 Prozent höher aus als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich ergab sich ein Nettoeinkommen, das mit 3,4 Milliarden Dollar das Vorjahresergebnis um 19 Prozent übertrumpfte. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie erhöhte sich um 16 Prozent auf 1,19 Dollar und lag damit um 4 Cents über dem von den Analysten im Schnitt berechneten Wert.

Vorsichtiger Ausblick, Aktie rauscht in den Keller

Neben dem leicht schwächelnden Cloud-Wachstum hat vor allem eine Prognose für das laufende zweite Quartal die Anleger verschreckt, die nicht ganz so positiv ausfiel wie erwartet. So soll der Umsatz nur um 5 bis 7 Prozent auf 12,89 bis 13,13 Milliarden Dollar steigen, anstatt der von den Experten geschätzten knapp 13,3 Milliarden Dollar und der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie mit 1,30 bis 1,34 Dollar nur im besten Fall die erwarteten 1,34 Dollar erreichen. Nachdem die Oracle-Aktie seit Jahresbeginn um gut 50 Prozent gestiegen war, geht es nach den Quartalszahlen und der verhaltenen kurzfristigen Prognose im heutigen deutschen Mittagsgeschäft um rund 10 Prozent nach unten auf etwa 106,50 Euro.