Oracle: Aktie des Datenbank-Spezialisten knickt ein
Satz mit x, das war wohl nichts. Von den Zahlen des SAP-Rivalen Oracle hatten sich die Anleger offenbar mehr erwartet. Das abermals nachlassende Umsatzwachstum wurde mit einem deutlichen Abverkauf der Aktie quittiert. Im gestrigen Nachmittagshandel notierten die Papiere des Datenbank-Riesen mit einem Kursabschlag von 11%.
Oracle – Platzhirsch bei Datenbanken….
Oracle gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Soft- und Hardwareprodukten. Das Unternehmen entwickelt, produziert, vermarktet und vertreibt Datenbank- und Middleware-Softwarelösungen, Applikationssoftware und Computerhardware wie Server und Speichersysteme.
Zu den Kunden des Unternehmens gehören sowohl Privat- als auch Geschäftskunden. Für kleinere und größere Unternehmen, Regierungsorganisationen oder Behörden bietet Oracle umfassende Pakete sowie ergänzende Services und entwickelt in enger Abstimmung mit den unterschiedlichen Kunden individuelle Lösungskonzepte. Auch Privatkunden können sich aus dem Produktportfolio für ihre Zwecke geeignete Software und Hardware zusammenstelle.
….mit nachlassender Wachstumsdynamik
Nun zum aktuellen Zahlenwerk: Im zurückliegenden zweiten Quartal (Anm.: lief bis 30. November) steigerte Oracle den Umsatz um 5% auf 12,91 Milliarden Dollar. Damit wurden die Analystenschätzungen um 110 Millionen Dollar verfehlt (Quelle: Seeking Alpha). Entsprechend konnte die Umsatzdynamik der Vorquartale nicht erreicht werden (Q1 2023/2024: +9%; Q4 2023: +17% Q3 2023: +18%).
Der Grund in der abgeschwächten Wachstumsdynamik lag zum einen in dem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld. Zum anderen verschärfte sich laut Firmenangaben der Wettbewerb im boomenden Cloud Computing-Sektor.
Cloud-Markt weiter stark
Dennoch zeigte sich der Cloud-Markt mit hohen Zuwächsen: In diesem Segment legten die Umsätze um 25% (Vorquartal: +30%) auf 4,8 Milliarden Dollar zu. Damit steht das Cloud-Geschäft inzwischen für knapp 37% der gesamten Konzernerlöse.
Vor allem die Nachfrage nach Cloud-Infrastruktur und generativer KI ist laut Firmenchef Safra Catz ein besonderer Treiber in diesem Bereich.
Gewinn hauchdünn über den Erwartungen
Aufwärts ging es unterdessen bei der operativen Gewinnmarge, die im Jahresvergleich von 25% auf 28% nach oben kletterte. Unter dem Strich blieb ein Nettoergebnis von 2,503 Milliarden Dollar hängen. Derweil lag das bereinigte Ergebnis bei 1,34 Dollar je Aktie und übertraf damit marginal die Analystenschätzungen um einen Cent.
Unterdessen baut Oracle seine Kapazitäten spürbar aus. Laut Unternehmensangaben erweitert der Technologiekonzern 66 bestehende Cloud-Rechenzentren und will 100 neue Cloud-Rechenzentren bauen, um der “wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
Analysten sind geteilter Meinung
Derweil zeigen sich die Analysten zweigeteilt. Die Experten rechnen für 2024 im Durchschnitt mit einem Gewinn von 5,54 Dollar je Aktie. Damit handelt die Oracle-Aktie derzeit mit dem 18-fachen Kurs-Gewinn-Verhältnis. Von 34 Experten, die sich mit dem Titel beschäftigen, raten 14 zum Kauf der Aktie. Weitere 19 Banker haben ein Halten-Votum, während 1 Analyst die Aktie als Verkauf einstuft. Dabei ist die Spanne der Kursziele extrem breit und reicht von 92,60 Dollar bis 150 Dollar. Das durchschnittliche Preisziel aller Analysten liegt indes mit 128,54 Dollar rund 26% über dem aktuellen Aktienkurs (102 Dollar).