OPAP – Das Wett- und Tippgeschäft läuft in Griechenland prima
Mit Sportwetten und Lotterien lässt sich prima verdienen – vor allem, wenn man Exklusivrechte besitzt wie die Greek Organisation of Football Prognostics, kurz OPAP. Sie hat im ersten Halbjahr 2023 bei Umsatz und Ertrag deutlich zugelegt.
Halbjahresumsatz überwindet die Milliarden-Euro-Hürde
Das frühere staatliche Unternehmen, das in mehreren Schritten voll privatisiert wurde, ist Griechenlands größter Anbieter von Sport- und Pferdewetten sowie von mehreren Lotterien und Online-Spielen. OPAP besitzt dafür teilweise exklusive staatliche Lizenzen. Auch auf Zypern ist das Unternehmen aktiv.
Insgesamt konnte die Greek Organisation of Football Prognostics (an den Börsen wird die Aktie überwiegend unter diesem Namen und nur zum Teil unter OPAP gehandelt) in den ersten sechs Monaten 2023 den Umsatz um 14% auf 1,03 Milliarden Euro steigern. Am kräftigsten nach oben ging es im Bereich Online-Casinos mit einem Plus von 35% auf 113 Millionen Euro.
Das größte Segment Lotterien kam dagegen „nur“ um 9,3% auf 366,4 Millionen Euro voran. Das Wettgeschäft wuchs etwas stärker, nämlich um 11,9% auf 320,7 Millionen Euro. Allerdings hat sich das Expansionstempo im zweiten Quartal etwas abgeschwächt. Der Umsatz kletterte mit
12,7% auf 498,1 Millionen Euro nicht mehr ganz so kräftig wie in den ersten drei Monaten.
Ergebnis je Aktie steigt um über 30 Prozent
Beim Gewinn zeigt sich ein unterschiedliches Bild: Während der operative Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 11,5% auf 374,4 Millionen Euro anzog, gab es beim Nettoergebnis einen Sprung um 34,2% auf 224,4 Millionen Euro. In ähnlichem Ausmaß schnellte das Ergebnis je Aktie nach oben: um 30,2% auf 0,62 Euro.
Beim Nettoergebnis und beim Ergebnis je Aktie kam das deutliche Plus zum Teil dadurch zustande, dass im Vergleichszeitraum 2022 eine große Lizenzzahlung an den griechischen Staat angefallen war.
Auch bei den operativen Gewinnen hat das Expansionstempo bei OPAP im zweiten Quartal etwas nachgelassen – bedingt vor allem durch deutlich steigende Marketing- und Personalausgaben. Das EBITDA zog um 6,7% auf 178 Millionen Euro an, während das Ergebnis je Aktie mit 30,8% auf 0,29 Euro sogar etwas stärker kletterte als im Halbjahr insgesamt.
Kräftige Anhebung der Zwischendividende
Für die zweite Jahreshälfte ist das Management zuversichtlich, das Wachstumstempo der ersten sechs Monate halten zu können. Als Zeichen dieser Zuversicht kann die geplante Zwischendividende gelten, die im November ausgeschüttet werden soll. Mit einem Euro je Aktie wird sie die Auszahlung des Vorjahres von 0,30 Euro deutlich übertreffen. Zudem ist ein neues Aktienrückkauf-Programm beschlossen worden. Bis Ende 2024 sollen Anteilscheine im Wert von bis zu 150 Millionen Euro zurückgekauft werden. Die Aktie von Greek Organisation of Football Prognostics zieht im deutschen Vormittagshandel nach den Zahlen und dem überraschend starken Anstieg der Zwischendividende leicht nach oben. Der Kurs bewegt sich mit rund 16 Euro um gut zwei Prozent über dem Vortagesschluss. Im Jahresvergleich bedeutet das ein Plus von immerhin gut 20%.