Omnicom will Werbe-Riesen Interpublic schlucken

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Lange gab es bereits Gerüchte, doch nun ist es offiziell: Die internationale Werbeagentur-Gruppe Omnicom will den Wettbewerber The Interpublick Group of Companies (IPG) übernehmen. Der Deal hätte eine gigantische Dimension. Immerhin würde durch den milliardenschweren Zusammenschluss ein neuer Werbe-Riese mit einem Nettoumsatz von über 25 Milliarden Dollar entstehen.

Omnicom: US-Spezialist für Marketingkommunikation

Die Omnicom Group Inc., gegründet 1986 in New York City, ist eines der weltweit größten Marketing- und Werbeunternehmen. Sie vereint über 1.500 unabhängige Firmen, die ein breites Spektrum an Dienstleistungen wie Werbung, Public Relations, Marktforschung, Branding und digitale Medien anbieten.

Zu den bekannten Werbeagenturen gehören BBDO, DDB und TBWA, die globale Marken mit kreativen Strategien unterstützen. Auch im Bereich Public Relations ist Omnicom mit Unternehmen wie Ketchum und Fleishman-Hillard führend, um Kunden ein positives Image zu verschaffen. Zudem gehören die Sparten Marktforschung und der digitale Bereich mit Agenturen wie R/GA und Tribal Worldwide zum Angebotsspektrum.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Omnicom einen Umsatz von 14,69 Milliarden Dollar (+2,8%). Der Gewinn lag unterdessen mit 1,30 Milliarden Dollar in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Interpublic-Übernahme via Aktien-Deal

Nun setzt sich die Konsolidierung im Werbemarkt weiter fort. Omnicom will den Rivalen Interpublic übernehmen und damit zum größten Werbekonzern der Welt aufsteigen. Im Rahmen der Fusion bietet Omnicom den Interpublic-Anlegern 0,344 Omnicom-Anteile je Interpublic-Aktie. Nach Abschluss der Transaktion werden die Omnicom-Aktionäre 60,6% und die Interpublic-Aktionäre 39,4% des fusionierten Unternehmens besitzen.

Der Unternehmenswert liegt damit ohne Schulden bei 13,3 Milliarden Dollar. Das fusionierte Unternehmen wird den Namen Omnicom beibehalten und unter dem Tickersymbol OMC an der New Yorker Börse gehandelt.

Karten auf dem Werbemarkt werden neu gemischt

Durch die Transaktion kommt es zu einer Verschiebung der Kräfte auf dem internationalen Werbemarkt. Von den großen vier Agenturen würden nur noch drei übrig bleiben. Die Dimension ist beeindruckend: Das fusionierte Unternehmen wird mehr als 100.000 Mitarbeiter beschäftigen Zuletzt lag der Jahresumsatz von Interpublic bei 10,88 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 1,09 Milliarden Dollar in den Büchern des Konzerns. Gemeinsam kommen die beiden Firmen also auf über 25 Milliarden Dollar Umsatz und mehr als 2,3 Milliarden Dollar Gewinn.

Hohe Synergien erwartet

Zeitgleich stellt das Management jährliche Kostensynergien in Höhe von 750 Millionen Dollar in Aussicht. Mit der Fusion kämen würde sich Omnicom weitere renommierte Agenturen ins Haus holen. Zu Interpublic gehören Marken wie McCann, Weber Shandwick, FCB und die Werbefirma Mediabrands. Damit dürfte sich die Marktstellung in einer schwierigen Zeit verbessern. Neben der Zyklik sehen sich die Agenturen dem Einsatz Künstlicher Intelligenz ausgesetzt, die das Geschäft beeinflusst. Beide Unternehmen stehen unter dem zunehmenden Druck von Tech-Giganten wie Google und Meta, deren KI-gesteuerte Werbetools die traditionellen Einnahmemodelle der Agenturen zu bremsen drohen.

Omnicom-Aktie taucht ab

Als Reaktion auf den angekündigten Deal verlor die Omnicom-Aktie zum Wochenstart 10% an Wert, während die Interpublic-Papiere am Montag um 3,5% anzogen. Dass der Deal problemlos durchgeht, ist derweil alles andere als sicher. Eine Fusion mit Interpublic wäre der bisher größte Deal von Omnicom. Auf Grund der Größe und Marktmacht dürfte der Zusammenschluss von den Wettbewerbsbehörden ausführlich geprüft werden.