NVR – Buffett baut, die Dritte
Mit NVR hat sich Warren Buffett kürzlich – neben D. R. Horton und Lennar – ein drittes Bauwerk ins Portfolio von Berkshire Hathaway gelegt. Der Wert wird scheint also nicht uninteressant zu sein.
Was macht NVR, Inc.?
NVR ist eine US-amerikanische Baufirma. Das börsennotierte Unternehmen (WKN: 888265) fungiert als Holding für Ryan Homes, NVHomes sowie Fox Ridge Homes. Die beiden Kerngeschäftsfelder sind Hypothekenbanking und Hausbau.
Das Unternehmen baut und vertreibt insbesondere Eigenheime. Auf diesen Bereich entfallen mehr als 90 Prozent des Umsatzes. Aktiv ist NVR in insgesamt 15 US-Bundesstaaten und nahezu 30 Metropolregionen. Verwaltungssitz ist die Stadt Reston im US-Bundesstaat Virginia.
Berkshire beteiligte sich
Auch an diesem Unternehmen hat sich Warren Buffett mit seiner Holding Berkshire Hathaway kürzlich beteiligt. Und das zu einer Zeit, in der es mit der Baubranche nicht gerade rosig ausschaut. Auch in den USA – wie praktisch in allen Industrieländern – sind die Hypothekenzinsen geradezu dramatisch gestiegen. Deshalb schrecken immer mehr Menschen vor dem Hausbau und einer teuren Finanzierung zurück. Gleichwohl waren Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres bei NVR nicht einmal so übel.
Q2 – Umsatz und Gewinn südwärts
Die Zahlen für das dritte Quartal dieses Jahres wird das Unternehmen voraussichtlich Mitte Oktober veröffentlichen. Deshalb müssen wir uns bei der Rückschau auf Q2 beschränken. In jenem zweiten Quartal sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 12 Prozent auf 2,34 Milliarden US-Dollar. Eine eher schlechte Nachricht. Analysten hatten im Durchschnitt mit 2,3 Milliarden Dollar Umsatzerlösen gerechnet.
Auch von der Gewinnseite gibt es kaum erfreuliche Nachrichten. Denn der Gewinn je Aktie sank von 123,65 US-Dollar im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 116,54 Dollar. Allerdings gibt es hier auch eine gute Nachricht: Der Analystenkonsens hatte mit einem Gewinn je Aktie von 103,76 Dollar mit deutlich weniger gerechnet.
Nunmehr warten Investoren gespannt auf die Zahlen des dritten Quartals und fragen sich zugleich, ob „Das Orakel von Omaha“, Warren Buffett also, wieder einmal einen guten Riecher hatte.
Buffetts Gespür vertrauen?
Ein Hinweis vorweg: Bei einem Kurs von knapp 6.130 US-Dollar ist die Aktie ziemlich „schwer“. Die wenigsten Anleger dürften sich eine gute Handvoll Anteilsscheine der Baufirma NVR ins Depot packen. Dann nämlich wären gleich 40.000, 50.000 oder noch mehr Dollar respektive Euro gebunden.
Was die Bewertung angeht: Mit einem für das laufende und das kommende Geschäftsjahr geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 13 ist die Aktie spürbar teurer als die der beiden Konkurrenten und Berkshire-Kumpane D. R. Horton und Lennar. Zudem befürchte ich, dass Buffett den besten Zeitpunkt zum Einstieg verpasst hat. Denn Mitte Oktober vergangenen Jahres notierten die Papiere noch bei rund 3.800 Dollar – verglichen mit dem heutigen Kurs geradezu ein Schnäppchen damals.
Klar, NVR-Aktie war bis dato ein erstklassiges Investment. Ein Gesamtgewinn von nahezu 600 Prozent in den vergangenen zehn Jahren spricht Bände. Das Unternehmen gehörte somit zu den Hauptprofiteuren der Niedrig-Zins-Epoche. Meine Meinung: Bei den drei jüngsten Investments Buffets in die Baubranche wäre NVR nur meine dritte Wahl – falls überhaupt.