Nvidia: Gehört der Corona-Gewinner in Ihr Depot?
Während jeder Krise gibt es Gewinner und Verlierer – so auch in der Corona-Krise. Zu den Gewinnern gehört auf jeden Fall Nvidia, der größte Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Personal Computer, Server und Spielkonsolen.
Nvidia hat leistungsfähige Grafikprozessoren quasi erfunden und dominiert aktuell den Markt. Im letzten Jahr überzeugte das Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 500 Milliarden US Dollar und war damit doppelt so viel wert wie Netflix, ebenfalls ein Corona-Gewinner.
Die Unternehmensstrategie ist clever, weil Nvidia die Grafikprozessoren selbst nur designt. Die Fertigung übernehmen asiatische Unternehmen, wie zum Beispiel Samsung. Nvidia konzentriert sich also ausschließlich auf die profitablen Teile der Wertschöpfungskette, gibt sich nicht mit der Marge eines Hardwareherstellers zufrieden, sondern profitiert von der eines Softwareproduzenten. Der Umsatz lag im zweiten Quartal bei 6 Milliarden Dollar Umsatz.
Mehr als ne gute Grafikkarte für Zocker
Fürs Durchstarten von Nvidia gibt es unterschiedliche Gründe. Zum einen erlebten Computerspiele während der Lockdowns einen Boom. Aufgrund der zahlreichen Einschränkungen waren viele Menschen dazu gezwungen, zu Hause zu bleiben und vertrieben sich die Zeit mit Computerspielen. Aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit sind Grafikkarten von Nvidia bei Computerspielern beliebt genauso wie bei Produzenten der Kryptowährung Bitcoin, was die Nachfrage zusätzlich antrieb.
Zum anderen macht Nvidia Geschäfte mit Rechenzentren von Amazon, Microsoft und Google, weil die Chips bestens dazu geeignet sind, sehr viele Berechnungen gleichzeitig durchzuführen. Chips von Nvidia bieten also die Basis für leistungsfähige Cloudlösungen.
Vielversprechend ist auch die Investition in den neuen britischen Supercomputer Cambridge-1, der den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Pharmaforschung vorantreiben soll. Zu den ersten Nutzern zählen die britischen Pharmakonzerne AstraZeneca und Glaxo-Smithkline, das Londoner Krankenhaus Guy’s and St. Thomas, das King’s College sowie das Biotech-Start-up Oxford Nanopore. Es geht unter anderem um Wirkstoffforschung und um die Analyse von Gewebeproben, um Aussagen über die Wirkung von Medikamentenkandidaten zu treffen.
Gute Perspektive, aber hohe Bewertung
Es spricht vieles dafür, dass Nvidia weiter profitabel wachsen könnte und es steht außer Frage, dass sich ein genauer Blick auf Nvidia lohnt. Einen Wehmutstropfen gibt es aber leider: die hohe Bewertung mit einem KGV von über 90.
Für Ihren Einstieg bei Nvidia zahlen Sie also einen hohen Preis und ich möchte Sie daran erinnern, dass das beste Unternehmen ein schlechtes Investment sein kann, wenn gute Zukunftsaussichten bereits eingepreist sind und man zu viel dafür bezahlt.
Fazit: Es liegt an Ihnen! Wenn Sie glauben, dass die Perspektiven für Nvidia insbesondere wegen des neuen Fokus auf den Pharma-Bereich trotz hoher Bewertung gut sind, steht einem Investment nichts in Wege.