Nürnberger Versicherungen – trotz Gewinneinbruch zuversichtlich

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Der als Nürnberger Beteiligungs-AG firmierende Versicherungskonzern hat im ersten Halbjahr 2022 bei Umsatz und Ertrag Abstriche hinnehmen müssen. Der Schadenaufwand ist deutlich gestiegen.

Kapitalerträge deutlich rückläufig

Mit einem Minus von 4,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro ist der Konzernumsatz des Finanzdienstleisters relativ moderat gefallen. Der Rückgang resultiert zu einem großen Teil aus dem Verkauf der Tochter Nürnberger Versicherungs-AG  Österreich Anfang des Jahres. Das belastete insbesondere die gebuchten Bruttobeiträge, die ansonsten einen Zuwachs verzeichnet hätten. Deutlich rückläufig waren die Kapitalerträge, während die Provisionserlöse einen leichten Anstieg verzeichneten.

Wesentlich stärker als beim Konzernumsatz nach unten ging es mit den Gewinnen. Sie brachen vor Steuern um rund 60 % auf 14,6 Millionen Euro ein. Das schwache Ergebnis ist vor allem den gestiegenen Schadenaufwendungen in der Schaden- und Unfallversicherung zuzuschreiben. Das versicherungstechnische Ergebnis rutschte dort mit minus 19,9 Millionen Euro deutlich tiefer in die roten Zahlen als im Jahr zuvor, als es „nur“ minus 6,2 Millionen Euro betragen hatte. Die Sparten Lebens- und Krankenversicherungen haben dagegen mit zusammen plus 21,2 Millionen fast so viel verdient wie in den ersten sechs Monaten 2021, als es plus 21,3 Millionen Euro waren.

Konzernüberschuss soll 2022 deutlich zulegen

Auch bei den Bankdienstleistungen, die überwiegend von der konzerneigenen Fürst Fugger Bank erbracht wurden, ging es ertragsmäßig steil bergab. Unter dem Strich verblieb ein Segmentergebnis von 0,7 Millionen Euro nach 5,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Rückgang resultiert größtenteils aus außerplanmäßigen Abschreibungen auf Wertpapiere als Folge des starken Zinsanstiegs.

Trotz der schwachen Halbjahresergebnisse erwartet die Nürnberger Beteiligungs-AG im Gesamtjahr 2022 bei den Gewinnen „einen spürbaren Anstieg im Vergleich zum Vorjahr“, als der Konzernjahresüberschuss 63 Millionen Euro betragen hatte.

Insbesondere in der Krankenversicherung rechnet das Unternehmen mit einem deutlichen Plus. Beim Konzernumsatz geht der Hauptsponsor des 1. FC. Nürnberg von einem leichten Rückgang der gebuchten Beiträge aus. Ohne die Trennung von der österreichischen Tochter ergibt sich nach den Angaben des Vorstands im Neugeschäft ebenso wie bei den Prämieneinnahmen ergäbe sich ein kleines Plus.

Aktie wird nur wenig gehandelt

Die wenig gehandelte Aktie der Nürnberger Beteiligungs-AG konnte sich im Vormittagshandel mit einem Kurs von 75,50 Euro behaupten. Das ist deutlich unter dem 10-Jahreshoch von 86 Euro, das im April dieses Jahres  erreicht worden war. Das Unternehmen wird von vier großen Anteilseignern beherrscht, die zusammen über 70 % des Kapitals halten. Dazu zählt auch die Münchener Rück.