Nike – Kursspurt nach dem Umsatzsprung

Inhaltsverzeichnis

Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike hat in den drei Monaten bis Ende November 2022 bei Umsatz und Gewinn die Analystenprognosen deutlich übertroffen. Der Aktienkurs sprintet nach oben und zieht die Aktien von adidas und Puma mit.

Verkäufe im Internet gehen steil nach oben

Dass die Umsätze des im US-Bundestaat Oregon ansässigen Unternehmens im zweiten Geschäftsquartal von Nike zulegen würden, hatten die Analysten zwar vorausgesagt  – aber die tatsächlichen Zahlen waren noch deutlich höher als die Prognosen. Zu einem guten Teil hat dazu das boomende Geschäft im Internet beigetragen. Die Umsätze kletterten dort um ein Viertel.

Insgesamt verbuchte Nike einen Umsatzsprung um 17 % auf 13,3 Milliarden Dollar und damit um rund 600 Millionen Dollar mehr als erwartet. Währungsbereinigt haben die Verkaufserlöse sogar um 27 % zugelegt, der starke Dollar hat also ein noch besseres Umsatzergebnis vereitelt. 

Nike hatte seit dem Sommer die Verkäufe mit hohen Preisnachlässen angeschoben, um so seine extrem hohen Lagerbestände zu reduzieren. Sie lagen aber am Bilanzstichtag mit 9,3 Milliarden Dollar immer noch um 43 % höher als vor einem Jahr, jedoch etwas niedriger als drei Monate zuvor, als sie allein in den USA um 65 % gestiegen waren.

Ergebnis je Aktie deutlich höher als erwartet

Die hohen Discounts auf Schuhe, Sportbekleidung und andere Produkte drückten natürlich auf den Gewinn von Nike. Hinzu kamen teure Marketingmaßnahme, vor allem vor dem Black Friday und dem Cyber Monday. Die Brutto-Umsatzmarge knickte um 3 Prozentpunkte auf 42,9 % ein.

Aufgrund der deutlich gestiegenen Verkäufe gelang es Nike dennoch, das Ergebnis je Aktie um 2 Cents auf 85 Cents zu steigern, wozu auch niedrigere Steuern beitrugen. Das lag weit über den Prognosen, die bei lediglich 64 Cents gelegen hatten. Statt eines deutlichen Gewinnminus kam also ein kleines Plus heraus.

21. Jahr mit Dividendenanhebungen in Folge

In diesem Jahr hat Nike die Dividende erneut erhöht, und zwar um 10  % auf 34 Cents je Aktie. Das war das 21. Jahr in Folge mit steigenden Ausschüttungen. Hinzu kamen Aktienrückkäufe, die sich allein im zweiten Geschäftsquartal auf 1,6 Milliarden Dollar beliefen.

Die Nike-Aktie verteuerte sich im deutschen Vormittagshandel um gut 14 % auf Kurse um 110 Euro. Nicht ganz so steil ging es bei den deutschen Konkurrenten adidas und Puma nach oben, die um jeweils rund 9 % zulegen konnten. Vor den Zahlen hatten 25 Analysten die Nike-Aktie als Kauf eingestuft und 11 als Halteposition. Dem standen nur zwei Verkaufsempfehlungen gegenüber.