Nfon – Verlustabbau sorgt für Hoffnungsschimmer

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vom Fleck gekommen ist er nicht und schwankt seit Monaten in einem Kursband, das von rund 6 Euro bis 8 Euro reicht.

Der steile Kursabstieg seit Februar 2021 hat natürlich seine Gründe: Die Ertragslage hatte sich  trotz eines starken Umsatzwachstums dramatisch verschlechtert. Für das Geschäftsjahr 2022 musste der nach eigenen Angaben größte europäische Cloud PBX-Anbieter, so der Fachbegriff für cloudbasierte Kommunikationsanlagen, tiefrote Zahlen vermelden. Im laufenden Jahr hat das Unternehmen, das in 15 Ländern aktiv ist, seine Ertragslage jedoch deutlich verbessert und die Verluste massiv reduziert.

Drei Viertel der Umsätze kommen aus Deutschland

Der Umsatz ist in den ersten sechs Monaten zwar nur um 2,7% auf 41,2 Millionen Euro gestiegen, aber die Qualität hat sich verbessert, denn die wiederkehrenden Erlöse – vor allem monatliche Nutzungsgebühren –  haben um 5,1% auf 38,4 Millionen Euro zugenommen und damit einen Rekordstand von 93,2% des Gesamtumsatzes erreicht. Der größte Markt bleibt Deutschland, das mit 31,2 Millionen Euro rund drei Viertel zu den Verkaufserlösen beigetragen hat. Dahinter folgen Österreich, Großbritannien und Italien.

Trotz des vergleichsweise geringen Umsatzwachstums konnte Nfon die Verluste kräftig nach unten drücken. Die Kosten gingen fast überall zurück, so auch die Aufwendungen für Material, Personal und Marketing. Dadurch verbesserten sich die Ertragskennzahlen deutlich: Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kehrte mit +2,4 Millionen Euro in den schwarzen Bereich zurück. 2022 waren hier noch minus 4,1 Millionen Euro zu Buche gestanden.  Das bereinigte EBITDA erreichte sogar plus 3,4 Milliarden Euro.

Ergebnis je Aktie verbessert sich deutlich

Unter dem Strich verharrte das Konzernergebnis zwar mit 1,3 Millionen Euro noch im Minus, aber es schrumpfte von einem Verlust von 7,1 Millionen Euro in der ersten Jahreshälfte 2022 aus erheblich. Das führt dazu, dass das Ergebnis je Aktie minus 8 Cents betrug, nach noch minus 43 Cents ein Jahr zuvor.

Für das Gesamtjahr 2023 ist das neu strukturierte Management-Team unter dem erst im Mai installierten Firmenchef Patrik Heider zuversichtlich, die bisherige Ertragsprognose des Unternehmens übertreffen zu können. Statt über 4 Millionen Euro bereinigtem EBITDA  visiert die Geschäftsführung nun 6 Millionen bis 7 Millionen Euro an. Der Umsatz soll um einen „oberen einstelligen Prozentbereich“ wachsen. Die Halbjahreszahlen und der erhöhte Ausblick haben die Nfon-Aktie nicht sonderlich bewegt. Das mag auch daran liegen, dass das zweite Quartal nicht ganz so gut gelaufen ist wie das erste. Der Kurs pendelt um 7 Euro und hat die Vorwoche mit 7,02 Euro beschlossen.