Nexstar: Warum in den USA Lokalfernsehen im Trend liegt

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Die meisten Amerikaner sind im Herzen Patrioten. Das sehen wir, wenn wir amerikanische Serien gucken, denn: Die Flaggen neben der Haustüre, das Präsidentenbild im Büro, das Singen der Nationalhymne vor Sportereignissen, Ehrungen des Militärs und vieles mehr spiegeln die Realität wider. Zudem werden amerikanische Feiertage, wie zum Beispiel der Unabhängigkeitstag am 4. Juli, mit Paraden, Feuerwerken und öffentlichen Veranstaltungen gefeiert.

In einem patriotischen Land spielt auch das Lokalfernsehen eine andere Rolle, was für Sie als Investorin oder Investor interessant sein könnte.

Wo lohnt sich das reine Amerikageschäft besonders?

Das Börsenportal CNBC hat kürzlich untersucht, welche Aktien an der Wallstreet „amerikanischer als andere“ sind. Es ging darum herauszufinden, welche Firmen ihren Umsatz ausschließlich in den USA machen und von Analysten eine Kaufempfehlung bekommen. Der Anlass war, dass die amerikanische Wirtschaft um zwei Prozent gewachsen ist, weshalb Firmen mit hohem Amerika-Bezug ebenfalls durchstarten könnten.

Zu den Patrioten unter den Unternehmen zählt unter anderem die Nexstar Media Group (WKN: 622325), der größte Lokalfernsehen-Betreiber in den USA. Das Netzwerk kontrolliert mehr als 200 Fernsehkanäle und erreicht mit den Programmen fast 40 % aller amerikanischen Haushalte.

Chart Nexstar Media Group, Quelle Aktien Screener Investor Verlag

An der Wallstreet fliegt die Nexstar Media Group bisher unterm Radar, denn die meisten Investoren denken: Mit Lokalfernsehen lässt sich kein Geld mehr verdienen, Streaming ist (wenn überhaupt) die Cashcow der Zukunft.

Zusätzliche Einnahmen wegen Strategiewechsel erwartet

Sie sollten jedoch wissen, dass Nexstar die sogenannten Weiterverbreitungsgebühren angehoben hat. Das heißt: Kabelgesellschaften oder auch Streamingdienste wie YoutubeTV müssen mehr zahlen, um Fernsehinhalte auf ihren Plattformen zu zeigen. Pro Zuschauer ist das noch monatlich ein Ertrag von 4,50 Dollar. Das Management von Nexstar will sich damit in Zukunft aber nicht mehr zufriedengeben. Es liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, den Ertrag auf 10 Dollar pro Kunde anzuheben. Ob sich Nexstar damit durchsetzen kann?

Das ist gut möglich, weil Nexstar mit seinen Fernsehkanälen 50 Millionen Haushalte erreicht und damit eine große Verhandlungsmacht hat. Interessant ist auch, dass die Amerikaner im Monat durchschnittlich 85 Dollar für Kabelfernsehen ausgeben. Die Kabelanbieter haben also eigentlich genug Geld, um höhere Weiterverbreitungsgebühren bezahlen zu können.

Weitere Pro-Argumente

Für Sie als Anlegerin oder Anleger ist noch interessant zu wissen, dass die Anzahl der US-Fernsehhaushalte in den letzten 20 Jahren von 100 auf 124 Millionen gestiegen ist. Darüber hinaus ist in den USA Fernsehwerbung immer noch ein lohnendes Geschäft. Das lassen sich die Sender auch bezahlen. 36 Dollar fallen für einen ausgestrahlten Spot pro Haushalt an. Das sind 40 % mehr als im Jahr 2015.

Es könnte gut sein, dass Sie Netflix und Amazon Prime vergessen sollten, wenn es um Ihre Investments geht. Stattdessen berücksichtigen Sie den Patriotismus der Amerikaner und setzen aufs Lokalfernsehen. Ein Blick auf Nexstar lohnt auf jeden Fall.