Zscaler-Aktie nach den Zahlen wachgeküsst
Das Geschäft mit IT-Sicherheit boomt und erfreut sich auch bei Anlegern hoher Beliebtheit. Vor allem wenn die Geschäfte in der Cloud stattfinden, werden die Anleger hellhörig. Mit seinem Geschäftsmodell, Sicherheitsdienstleistungen als Software as a Service(SaaS) anzubieten, trifft Zscaler den Nerv der Zeit. Die Geschäfte brummen. Seit 2015 haben sich die Umsätze vervielfacht. Dabei hält die hohe Wachstumsdynamik an, wie die gerade veröffentlichten Zahlen zeigen.
Gerade hat Zscaler bessere Ergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Das honorierten die Anleger. Nachdem die Anleger in den ersten Monaten deutlich nachgegeben hatte, tendierten die Papiere nach Vorlage der jüngsten Ergebnisse deutlich fester.
Zscaler – Sicherheit in der Cloud
Zscaler spezialisiert sich auf die Einrichtung von Netzwerken und Anwendungen zum mobilen Zugriff über Cloud-Speicher. Zu den wichtigsten Dienstleistungen zählen Zscaler Internet Access und Zscaler Private Access, über die schnelle und sichere Verbindungen zwischen den Nutzern und den Anwendungen möglich sind, unabhängig von Gerät, Standort oder Netzwerk.
Was bedeutet das konkret: Zscaler leitet dabei den Internetverkehr seiner Kunden von festen Standorten wie zum Beispiel lokalen Niederlassungen oder Fabriken durch die Zscaler-Präsenzpunkte, bevor der Datenfluss ins öffentliche Internet gelangt. Durch diese Zwischenschaltung als Cloud-basierter Proxy und Firewall wird sichergestellt, dass der Datenverkehr frei von Viren, Malware, sowie sonstiger Schadsoftware ist.
Umsatz klettert um 32% in die Höhe
Im gerade abgelaufenen dritten Quartal (endete am 30. April) blieb Zscaler auf Wachstumskurs: Der Umsatz kletterte auf 553,2 Millionen Dollar in die Höhe. Das war ein Plus von 32,1%. Damit wurden die Analystenschätzungen um 17,11 Millionen Dollar übertroffen (Quelle: Seekingalpha).
Unter dem Strich konnte der Sicherheitsanbieter ein Nettoergebnis von 19,12 Millionen Dollar erreichen (Vorjahr: minus 46,04 Millionen Dollar). Das bereinigte Ergebnis lag mit 88 Cent je Aktie um 23 Cent über den Erwartungen der Analysten.
Zscaler mit hohem Neukundenwachstum
Zeitgleich gelingt es dem US-Konzern immer mehr große Kunden an Land zu ziehen. Im Jahresvergleich stieg die Anzahl der Kunden mit einem wiederkehrenden Jahresumsatz von mehr als 1 Millionen Dollar um 31% auf 523. Allein im letzten Quartal konnten 27 neue „Millionenkunden“ gewonnen werden.
Gleichzeitig kletterte die Anzahl der Kunden mit einem jährlichen Vertragsvolumen von mehr als 100.000 Dollar im Jahresvergleich um 20% auf 2.922.
Management schraubt Prognose nach oben – Wachstum von mindestens 29% erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr (Anm.: Das Geschäftsjahr endet bei Zscaler am 31.07.) stellt Firmenboss Chaudhry einen Umsatz von 2,14 Milliarden Dollar in Aussicht. Das entspricht einem Umsatzanstieg von 32%. Am Ende soll unter dem Strich ein Ergebnis zwischen 2,99 und 3,01 Dollar je Aktie in den Büchern stehen. Bislang war der Konzernlenker von einem Gewinn zwischen 2,73 und 2,77 Dollar je Aktie ausgegangen.
Analysten sehen Kurspotenzial
Die Aktie handelte zuletzt zwar deutlich fester, liegt seit dem Jahresbeginn mit einem Kursverlust von 23% noch deutlich im Minus.
Unterdessen sind Analysten in Summe zuversichtlich: Von 41 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 31 zum Kauf der Papiere (Quelle: marketwatch.com). Zehn Experten stufen die Aktie als Halteposition ein.
Die Spanne der taxierten Kursziele reicht von 180 bis 290 Dollar, wobei das durchschnittliche Kursziel mit 235 Dollar derzeit 38% über dem aktuellen Kursniveau liegt (Schlusskurs 28.05.2024: 169,96 Dollar). Günstig erscheint der Titel derweil nicht unbedingt. Auf Basis der Gewinnschätzungen wird der Konzern derzeit mit dem 57-Fachen der erwarteten Gewinne an der Börse bewertet.