Zebra Technologies kehrt auf Wachstumskurs zurück
Die Schlagwörter Automatisierung und Künstliche Intelligenz waren in den zurückliegenden Monaten in aller Munde. Vor allem der Bereich Datenerfassung und deren Weiterverarbeitung lassen sich mit Künstlicher Intelligenz (kurz KI) erheblich verbessern. Ein Player auf diesem Gebiet ist der US-Konzern Zebra Technologies. Nach einer Wachstumsdelle im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen jüngst wieder auf den Wachstumskurs einschwenken, der den Aktienkurs beflügelt hat (Kurs +26% in 2024).
Zebra Technologie: Der Spezialist für Datenerfassung- und verarbeitung
Auch wenn die Firma hierzulande eher unbekannt sein dürfte, Zebra Technologies ist beileibe kein Startup mehr. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1969 gegründet und beschäftigt derzeit rund 9.750 Mitarbeiter. Die in Illinois ansässige Gesellschaft ist auf die Herstellung von Barcode-Druck- und Lesetechnologien spezialisiert.
Die Firma ist auch ein Anbieter von Enterprise Asset Intelligence und stellt Anwendungen zur Kontrolle von Maschinen und Arbeitsprozessen her. Beispiele von diesen Produkten und Arbeitsprozessen sind Datenfassungssysteme wie Drucker, Barcode Scanner sowie auch Echtzeit-Ortungssysteme und Radiofrequenz-Überwachungsmodule.
Datenverfügbarkeit treibt Automatisierung voran
Dabei profitiert Zebra Technologies von der Automatisierungswelle, die quer durch zahlreiche Industrien rollt. Die zunehmende Verbreitung von IT und internetbasierter Automatisierung in Einzelhandel, Logistik und Produktion bedeutet, dass immer mehr Daten erfasst und analysiert werden müssen. Hier kommen Zebras Produkte ins Spiel.
Die mobilen Computer und RFID (Radiowellen-Identifikations)-Geräte erfassen in Echtzeit jede Menge Daten, was Unternehmen dabei hilft, ihre Roboter zu überwachen und die Produktivität zu steigern. Das geht so weit, dass sogar Spieler in der National Football League (NFL) mit RFID-Tags ausgestattet sind, um ihre Leistung in Echtzeit zu überwachen.
Wachstumsdelle in 2023…
Zuletzt stockte es aber im Getriebe: Die Unternehmenskunden zögern mit ihren Investitionen, was zu deutlichen Bremsspuren im Zahlenwerk führte Im zurückliegenden Geschäftsjahr musste Zebra mit einem Umsatzrückgang um 20% auf 4,58 Milliarden Dollar einen Dämpfer hinnehmen. Gleichzeitig knickte der Gewinn auf 296 Millionen Dollar ein (-36%) ein. Doch im letzten Quartal konnte der Umsatzeinbruch gestoppt werden und der US-Konzern schwenkte wieder auf den Wachstumspfad ein.
….aber Licht am Ende des Tunnels
Zuletzt gab es einen Hoffnungsschimmer. Im zweiten Quartal erzielte der Konzern ein hauchdünnes Umsatzplus (+0,2% vs. Q2 2023) auf 1,22 Milliarden Dollar. Damit wurden die Analystenschätzungen um 40 Millionen Dollar übertroffen und die negative Wachstumsdynamik (Q1 2024: -16,4%; Q4 2023: -32,9%) gestoppt.
Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 113 Millionen Dollar (-21,5%) in den Büchern des Unternehmens. Das bereinigte Ergebnis lag mit 3,18 Dollar ebenfalls deutlich über den Konsensprognosen. Zum Vergleich: Die Analysten waren im Vorfeld von 2,81 Dollar je Aktie ausgegangen.
Auf Grund der erfreulichen Entwicklung im Bereich Enterprise Mobile Computing erwartet die Konzernführung für 2024 einen Umsatzanstieg um 4 bis 7%. Bislang war nur ein Anstieg zwischen 1 und 5% erwartet worden. Beim bereinigten Gewinn pro Aktie wird mit 12,30 bis 12,90 Dollar ebenfalls ein höheres Niveau als bisher in Aussicht gestellt. (bislang: 11,25 und 12,25 Dollar).
Analysten sehen nur moderates Kurspotenzial
Unterdessen sind die Analysten zurückhaltend. Die Banker erwarten, dass der Gewinn je Aktie im Gesamtjahr 2024 bei 12,79 Dollar liegt (Quelle: seekingalpha). Damit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 27. Bei einem aktuellen Börsenwert von 17,8 Milliarden Dollar wird Zebra zudem mit dem 3,6-fachen des für 2024 erwarteten Umsatzes bewertet.
In Summe bescheinigen die Analysten dem Titel derweil nur moderates Kurspotenzial. Das durchschnittliche Kursziel der 18 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen (Quelle: Marketwatch) liegt mit 369 Dollar rund 8% über dem aktuellen Kursniveau.