Wie Stryker von der Abnehmspritze profitiert

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Abnehmspritzen sind seit dem vergangenen Jahr das große Thema im Pharmabereich. Die Nachfrage ist riesig und die Hersteller verdienen sich eine goldene Nase. Entsprechend stark sind die betreffenden Aktien bereits gelaufen. 

Doch nicht nur Pharma-Unternehmen zählen zu den Profiteuren der Abnehmspritzen. Auch im Medizintechnikbereich tut sich diesbezüglich etwas. Davon könnte u.a. Stryker profitieren.  

Kurzportrait Stryker

Der US-Medizintechnik-Konzern produziert HighTech-Implantate für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie künstliche Knie-, Hüft- und Schultergelenke. Zudem bietet Stryker Operationstechnik, Operations-Roboter, Trauma-Systeme und Endoskopie-Systeme, Zubehör und Verbrauchsmaterial für die Versorgung von Patienten an.

Geschäft mit OP-Robotern gewinnt an Bedeutung  

Vor rund einem Jahrzehnt übernahm Stryker den OP-Roboter-Hersteller Mako Surgical

Group für 1,65 Mrd. US-Dollar. Das OP-System unterstützt den Chirurgen während einer OP mit einem Roboterarm, der mithilfe der Bilddaten präzise Schnitte und Platzierungen für Implantate durchführen kann.

Diese Übernahme hat sich als kluger Schachzug erwiesen. Inzwischen hat sich das Mako-Robotersystem zu einem der wichtigsten Wachstumstreiber für Stryker entwickelt. In 42 Ländern wurden damit bereits insgesamt über eine Million Operationen durchgeführt.

Bislang ist das Mako-System für Knie- und Hüft-Operationen zugelassen. Noch in diesem Jahr soll Mako Spine für Wirbelsäulenoperationen auf den Markt kommen und den Einsatzbereich somit erweitern.

Weniger Fettleibigkeit ermöglicht mehr Operationen

Kommen wir nun zum Thema Abnehmspritze. Grundsätzlich besteht bei Patienten mit Fettleibigkeit das Problem, dass bei ihnen deutlich häufiger Komplikationen nach Gelenkoperationen auftreten. Dies führt dazu, dass solche Operationen z.T. nicht durchgeführt werden.

Geht der Siegeszug der Abnehmspritze weiter, wird die Anzahl der für Gelenkoperationen in Frage kommenden Patienten in den nächsten Jahren steigen. Laut einer Prognose von J.P. Morgan Research soll es allein in den USA bis 2030 rund 30 Mio. Nutzer der Abnehmspritze geben.

Von dieser Entwicklung dürfte Stryker gleich doppelt profitieren: Zum einen würde das Unternehmen mehr Implantate verkaufen und zum anderen stiege die Nachfrage nach den Mako-OP-Robotern. Übrigens ist Stryker der einzige Hersteller, der Implantate und OP-Roboter „im Doppelpack“ anbieten kann – ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Aktie kein Schnäppchen, aber trotzdem aussichtsreich

Die Aktie von Stryker befindet sich seit vielen Jahren in einem Aufwärtstrend. Zwischenzeitliche Kursrücksetzer wurden dabei relativ schnell wieder aufgeholt. Nachdem zu Jahresbeginn ein neues Allzeithoch erreicht wurde, notiert die Aktie aktuell etwa 10% darunter.

Schnäppchenjäger dürften allerdings enttäuscht sein, denn an der Börse werden Qualitätsaktien wie Stryker fast immer mit einem Bewertungsaufschlag gehandelt – wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut 30 zeigt. Qualität und Krisenresistenz haben an der Börse eben ihren Preis und sollten für Langfristanleger den (aktuell akzeptablen) Bewertungsaufschlag rechtfertigen.