Visa-Aktie nach Zahlen auf Rekordjagd

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Während derzeit viele Konzernlenker auf Grund von Inflationssorgen und Zollängsten Molltöne anschlagen, ist beim Kreditkartenkonzern Visa bislang wenig von nachlassender Konsumfreude zu spüren. Ganz im Gegenteil. Im abgelaufenen Quartal liefen die Geschäfte des US-Konzerns wie geschmiert. Sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnerwartungen der Analysten wurden übertroffen.

Die Aktionäre zeigen sich begeistert und trieben den Kurs auf ein neues Allzeithoch. Im noch jungen Börsenjahr 2025 haben die Visa-Papiere bereits 8% an Wert zugelegt.

Visa profitiert vom Comeback des Reisemarkts

Zuletzt konnte der Kreditkarten-Gigant von der anhaltend hohen Reiselust in den Schlüsselmärkten USA und Europa profitieren. Lassen Sie uns auf das gerade präsentierte Zahlenwerk blicken: Der Umsatzanteil, der auf Transaktionen im Ausland basiert, kletterte im ersten Quartal (Anm.: geht bei Visa bis zum 31. Dezember) um 16% und kurbelte das Umsatzwachstum des Konzerns besonders stark an. Das ist positiv, denn die so genannten „cross-border revenues“ sind für die Kreditkartengesellschaften in der Regel lukrativer als inländische Transaktionen, weil hier höhere Gebühren anfallen.

Umsatz klettert um 10% in die Höhe

Im abgelaufenen Quartal wurden 63,8 Milliarden Transaktionen von Visa abgewickelt (+11%). Das dahinterstehende Zahlungsvolumen der Kunden, auf das Visa seine Gebühren berechnet, erhöhte sich um 9%. Dabei gehört Visa zu den Profiteuren der Inflation, da der Konzern einen Prozentsatz auf den US-Dollarwert der Transaktionen erhebt. In Summe führte die Geschäftsentwicklung bei Visa zu einem Umsatz von 9,5 Milliarden Dollar. Das lag um 10,6% deutlich über dem Vorjahresniveau und 170 Millionen Dollar über den Erwartungen.

Gewinn je Aktie steigt überproportional

Unter dem Strich stand ein bereinigter Nettogewinn von 5,5 Milliarden Dollar in den Büchern. Das entspricht einer phänomenalen Nettogewinnmarge (Anm.: Nettogewinn in Relation zum Umsatz) von 57,8%. Je Aktie blieb ein bereinigter Gewinn in Höhe von 2,75 Dollar übrig. Das übertraf die Analystenprognosen um 9% und entspricht einem Gewinnwachstum von 14% im Jahresvergleich.

Konzernführung gibt keinen Ausblick

Visa rechnet für das Geschäftsjahr 2025 mit einem bereinigten Nettoumsatzwachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich. Rückenwind sieht das Management durch eine starke Performance bei internationalen Transaktionen und Mehrwertdiensten. Das bereinigte EPS-Wachstum wird voraussichtlich im niedrigen Zehnerbereich liegen.

Das Management geht davon aus, dass der Steuersatz für das Gesamtjahr zwischen 17,5% und 18% liegen wird, was eine Reduktion  gegenüber früheren Erwartungen darstellt.

Analysten mehrheitlich positiv gestimmt

Unterdessen zeigen sich die Analysten in Summe zuversichtlich. Von 42 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten immerhin 33 zum Kauf der Papiere (Quelle: marketwatch.com). Die restlichen neun Analysten sehen in der Aktie lediglich eine Halteposition. Bei einem erwarteten Gewinn je Aktie von 11,24 Dollar liegt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 30.

Beim Aktienkurs gibt es laut den Analysten nach der Kursrally nur noch überschaubaren Spielraum nach oben: Die Kursziele rangieren zwischen 289 und 400 Dollar, wobei das Durchschnittspreisziel mit 368,08 Dollar rund 8% über dem aktuellen Kursniveau liegt.