Vertex: Neuer Blockbuster in Sicht

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Biotech-Aktien werden derzeit von den Anlegern wenig beachtet. Zu Unrecht. Denn hier gibt es einige interessante Werte zu entdecken. Vertex Pharmaceuticals könnte bald ein neues Blockbuster-Medikament auf den Markt bringen.   

Kurzportrait Vertex Pharmaceuticals

Der US-Biotechkonzern hat sich auf die Behandlung von Mukoviszidose spezialisiert, auch bekannt als zystische Fibrose. Dabei handelt es sich um eine im Kindesalter auftretende, lebensverkürzende Stoffwechselerkrankung. Alle zugelassenen Medikamente stammen von Vertex. Von 2012 bis 2019 hat Vertex gleich fünf Medikamente gegen unterschiedliche Mutationen von Mukoviszidose zur Marktreife gebracht und ist in diesem Bereich ohne Konkurrenz.

In der Forschungspipeline befinden sich zudem zwei weitere potenzielle Kassenschlager: Das allererste Genscheren-Medikament (was zum Jahreswechsel seine Zulassung erhalten hat) sowie ein innovatives Schmerzmittel, auf das ich im Folgenden noch näher eingehen werde.  

Ergebnisse für das dritte Quartal übertreffen Erwartungen

Auch mit den bisher zugelassenen Medikamenten läuft das Geschäft rund. Für das dritte Quartal meldete Vertex einen Umsatzanstieg von +12% auf 2,77 Mrd. US-Dollar. Der Gewinn kletterte um +7% auf 4,38 US-Dollar pro Aktie. Beide Zahlen lagen deutlich über den Prognosen. Da Vertex aktuell kräftig in Forschung investiert hatten Analysten nur mit einem Gewinn auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes gerechnet.

Wachstumstreiber bleibt das Top-Medikament Trikafta. Die neueste und wirkungsvollste Version des Mukoviszidose-Medikaments macht inzwischen weit mehr als 90% des Umsatzes des Unternehmens aus. 

Neues Schmerzmittel mit Blockbuster-Potenzial

Ein neues Blockbuster-Medikament (= Jahresumsatz über eine Milliarde US-Dollar) könnte schon bald die Zulassung erhalten. Vertex hat bereits einen Zulassungsantrag für das innovative Schmerzmittel Suzetrigin (vormals VX-548) eingereicht, über das die US-Gesundheitsbehörde bis Ende Januar entscheiden will.

Das Besondere an Suzetrigin ist, dass es nicht auf den üblichen Opioiden basiert. Denn das Suchtpotenzial der Opioide hat sich inzwischen zu einem riesigen Problem entwickelt: Allein in den USA sind geschätzt rund 2,5 Mio. Menschen von Opioidsucht betroffen, mehr als 80.000 starben im Jahr 2022 an einer Opioid-Überdosis. Neue Schmerzmittel, die nicht süchtig machen, werden daher dringend gebraucht.

Suzetrigin zielt auf die Blockierung von Natriumkanälen jener Nerven ab, die das Schmerzempfinden vermitteln und hat in klinischen Studien gute Ergebnisse gezeigt. Die US-Gesundheitsbehörde hat Suzetrigin bereits mit dem Status eines Therapiedurchbruchs sowie dem Fast-Track-Status ausgezeichnet, was das Zulassungsverfahren verkürzt. Bis Ende Januar soll über den Zulassungsantrag entschieden werden. Kommt die Zulassung, was wahrscheinlich ist, so winken Vertex zusätzliche Milliarden-Umsätze. Das Unternehmen hat bereits mit seinen Vorbereitungen für die Markteinführung begonnen.

Aktie kletterte nach Quartalszahlen auf neues Allzeithoch

Die Aktie von Vertex hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Unmittelbar nach der Vorlage des Quartalsberichts folgte der Sprung auf ein neues Allzeithoch. Und die Chancen stehen gut, dass der Aufwärtstrend anhält. Das Stammgeschäft liefert weiterhin Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Und mit dem neuen Schmerzmittel bietet sich Vertex die Chance auf einen weiteren sehr starken Wachstumstreiber. Dafür darf es natürlich bei der Zulassungsentscheidung im Januar keine negative Überraschung geben.