ThyssenKrupp-Aktie: Alles neu

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Gestern hat der Industriegigant ThyssenKrupp die Märkte aufgescheucht. Das Unternehmen hat mit einer massiven Entlassungswelle versucht zu punkten – die Entlassung wird sich über mehrere Jahre strecken, aber immerhin setzt ThyssenKrupp damit neue Nachrichten. Die Duisburger werden dennoch vielleicht in den kommenden Wochen noch einmal interessant, ggf. auch für Sie.

Worum es geht: Weniger Arbeitsplätze sichern die Produktivität

Die Nachricht ist auch wirtschaftspolitisch durchaus bedeutend. Denn es würden insgesamt 11.000 Stellen gestrichen. Es geht um 5.000 Plätze, die in Produktion und Verwaltung überflüssig sind, heißt es. Das wiederum macht annähernd 20 % aus. ThyssenKrupp beschäftigt insgesamt rund 27.000 Menschen in Produktion und Verwaltung.

Zum zweiten würden auch noch 6.000 Arbeitsplätze abgebaut, indem diese ausgegliedert werden an Dienstleister, die das jeweilige Aufgabenprogramm übernehmen könnten. Zudem aber können auch Verkäufe ganzer Geschäftstätigkeiten den Abbau der Arbeitsplätze garantieren.

Letztlich geht es darum, da vorhandene Personal an die geringere Produktion an Stahl zu koppen. Statt derzeit 11,5 Millionen Tonnen jährlich würden dann lediglich 8,7 bis 9 Millionen Tonnen produziert, heißt es. Der Abbau von ca. 25 % an produziertem Stahl also korrespondiert mit dem Abbau von knapp 20 % der Produktionskapazität. Am Ende ist der Abbau praktisch neutral.

ThyssenKrupp: Das wird noch spannend

Damit aber wird das Unternehmen bei einer relativ konstanten Nettogewinnmarge interessant bleiben. Die Duisburger setzen in etwa gut 35 Mrd. Euro jährlich um. Dabei soll der Gewinn im nun laufenden neuen Geschäftsjahr auf gut 472 Millionen Euro steigen. Dies lässt wiederum ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 5 errechnen.

Wenn wie geplant die Gewinne im kommenden Jahr noch steigen, wird das KGV auf nur noch 3,9 geschätzt. Die Aktie ist demnach schlicht günstig – vorausgesetzt, die Produktivität wird trotz der Probleme im Stahlsektor gehalten. Daran gibt es allgemein Zweifel, weil der Umstieg auf „grün“ erzeugten Stahl nicht bei allen Seiten als glaubwürdig gilt.

Dennoch: Die Aktie ist in den Augen von Analysten noch deutlich mehr wert als aktuell. Das durchschnittliche Kursziel liegt 34 % entfernt. Die Kursziele sind in der Regel formuliert worden, als die Abschreibung von Stellen noch nicht bekannt war – sondern allenfalls vermutet wurde. In dem Sinne kann ThyssenKrupp noch zu einer sehr interessanten Angelegenheit werden. Es lohnt sich, die Aktie zu beobachten.

ThyssenKrupp: Massiver Stellenabbau – WKN: 750000 – ISIN: DE0007500001

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE0007500001/EI/thyssenkrupp-ag/data