Super Micro Computer: Aktie des KI-Profiteurs taumelt

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Regelrecht euphorisiert waren die Anleger in den letzten Jahren, wenn es um die Aktie des Technologiekonzerns Super Micro Computer ging. Vor fünf Jahren war die Aktie noch für knapp unter 20 Dollar zu haben. Am 13. März dieses Jahres waren die Anleger dann bereit, 1.188 Dollar für einen Anteilschein auf den Tisch zu legen. Der Grund des Höhenflugs lag in Geschäftszahlen, die deutlich über den Erwartungen lagen

Doch seither kam die Kursentwicklung ins Stocken und die Anleger wurden immer nervöser. Am Mittwoch sackte die Aktie deutlich bis auf knapp über 500 Dollar in den Keller. Nach dem Kursrutsch liegt der aktuelle Börsenwert bei rund 30 Milliarden Dollar.

Super Micro Computer – heimlicher Gewinner des KI-Booms

Die Super Micro Computer ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Hochleistungs-Server-Technologie. Das Unternehmen entwickelt und vermarket End-to-End-Computing-Lösungen für Rechenzentren, Cloud Computing, Unternehmens-IT, Big Data, High Performance Computing und Embedded- Märkte.

Die Lösungen umfassen u.a. komplette Server, Speicher, Netzwerkgeräte und Server-Management-Software. Zudem werden technischer Support und Dienstleistungen angeboten. Das Unternehmen wurde im Jahr 1993 gegründet und operiert in mehr als 100 Ländern auf der ganzen Welt.

Hohes Umsatzwachstum und satte Gewinne

Als Anbieter von Server- und Speichertechnologie zählt Super Micro Computer zu den großen Profiteuren des aktuellen KI-Booms. Dabei kann sich die Geschäftsentwicklung der letzten Jahre sehen lassen. Von 2008 bis 2023 (Anm.: das Geschäftsjahr endet am 30. Juni) kletterten die Umsätze von 541 Millionen Dollar auf 7,12 Milliarden Dollar. Gleichzeitig erhöhte sich der Gewinn von 25 Millionen Dollar auf 640 Millionen Dollar. Entsprechend verbesserte sich die Gewinnmarge um 4,28 Prozentpunkte auf zuletzt 8,98%.

Wachstumsdynamik lässt nach

Im zurückliegenden vierten Quartal (endete am 30. Juni) kletterten die Umsätze um 143% auf 5,3 Milliarden Dollar. Das lag zwar 10 Millionen Dollar über den Prognosen der Analysten, aber die Wachstumsdynamik ließ nach. Zum Vergleich: Im Vorquartal lag das Umsatzwachstum noch bei +200%.

Unter dem Strich blieb bei dem Serverspezialist ein Nettoergebnis von 352 Millionen Dollar hängen. Das lag deutlich über dem Niveau des Vorjahresquartals (193 Millionen Dollar).

Prognose reicht den Anlegern nicht

Für das laufende Geschäftsjahr, das am 30. Juni 2025 endet, stellt das Unternehmen einen Umsatz zwischen 26 bis 30 Milliarden Dollar in Aussicht. Zum Vergleich: Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr betrug der Umsatz 14,94 Milliarden Dollar. Angaben zum geplanten (verwässerten) Ergebnis je Aktie machte das Unternehmen indes nicht.

Analysten sehen deutliches Kurspotenzial

Die Analysten erwarten dagegen einen Gewinn von 34,46 Dollar im laufenden Geschäftsjahr. Damit ergibt sich nach dem Kursrutsch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14. Derzeit beschäftigen sich 20 Analysten mit der Aktie, wovon 14 zum Kauf der Papiere raten. Weitere fünf Banker sehen in der Aktie ein Halteposition, während ein Analyst zum Verkauf votiert.

Das durchschnittliche Kursziel liegt derweil mit 906 Dollar (Quelle: www.marketwatch.com) deutlich über dem Kursniveau von gestern Nachmittag (08.08.2024 um 17 Uhr: 508 Dollar).