SMA Solar: Schock-Nachricht sorgt für Kurssturz
Auf immer mehr Dächern deutscher Eigenheime werden Solarmodule installiert. Laut Bundesverband Solarwirtschaft wird die neu installierte Leistung von Solarstromanlagen in diesem Jahr voraussichtlich im zweistelligen Prozentbereich wachsen.
Bei dem deutschen Wechselrichter-Spezialisten SMA Solar laufend die Geschäfte dagegen alles andere als gut. Das Unternehmen musste in dieser Woche seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr deutlich kürzen, was zu einem erheblichen Kurssturz geführt hat. Zunächst aber ein kurzer Blick auf das Unternehmen und sein Geschäftsmodell:
SMA Solar Technology im Kurzporträt
Die im hessischen Niesetal bei Kassel ansässige SMA Solar Technology AG ist laut eigenen Angaben ein global führender Spezialist für Photovoltaik-Systemtechnik. Das 1981 gegründete Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt PV- und Batterie-Wechselrichter, Transformatoren, Überwachungssysteme für PV-Anlagen und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge.
SMA Solar ist weltweit tätig und hat Vertriebs- und Servicegesellschaften in 20 Ländern. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 4.000 Mitarbeiter, die im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von gut 1,9 Mrd. Euro und einen operativen Gewinn (EBIT) von 275 Mio. Euro erzielt haben.
SMA ist seit 2008 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet und aktuell im TecDAX sowie im MDAX der deutschen Börse notiert. Das Unternehmen hält rund 1.600 Patente und eingetragene Gebrauchsmuster.
Deutliche Kürzung der Prognosen
Am späten Dienstagabend hat der Vorstand der SMA Solar Technology seine zuvor gemachten Umsatz- und Ergebnisprognosen für das Geschäftsjahr 2024 zum Teil deutlich nach unten korrigiert.
So erwartet das Unternehmen nunmehr einen Umsatz zwischen 1,55 und 1,7 Mrd. Euro. Die ursprüngliche Umsatzprognose hatte in einer Spanne zwischen 1,95 und 2,22 Mrd. Euro gelegen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll nach der jetzt erfolgten Anpassung nur noch zwischen 80 und 130 Mio. Euro liegen. Bisher war SMA von einer Spanne zwischen 220 und 290 Mio. Euro ausgegangen. Insbesondere die Reduktion der Ergebnisprognose ist schon heftig!
Als Gründe für die massiven Prognosekürzungen nennt das Unternehmen neben einem anhaltend volatilen Markt den verzögerten Anstieg des Auftragseingangs infolge der weiterhin hohen Lagerbestände bei Distributoren und Installateuren.
Darüber hinaus begründete das Management die Gewinnwarnung mit politischen Unsicherheiten durch den Ausgang der Europawahl und die Präsidentschaftswahl in den USA im November.
Am Mittwoch brach der Kurs der SMA-Aktie ein und verlor mehr als 30% an Wert. Aktuell ist die SMA-Aktie aus meiner Sicht allenfalls für risikoaffine Turnaround-Spekulanten interessant. Ich habe in der Vergangenheit einen Bogen um die SMA-Aktie gemacht und werde dies auf unbestimmte Zeit auch weiter tun.