Sixt stricht Gewinnprognose für 2024 zusammen

Sixt stricht Gewinnprognose für 2024 zusammen
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Der Mobilitätsdienstleister Sixt hat vor wenigen Tagen seine Zahlen zum 1. Quartal 2024 vorgelegt und seine Gewinnprognose für das laufende Jahr kürzen müssen. Daraufhin gaben sowohl die Vorzugsaktie als auch die Stammaktie von Sixt deutlich nach.

Bevor ich jedoch näher auf die Quartalszahlen und die neue Gewinnprognose der Sixt SE eingehe, möchte ich Ihnen einige Hintergrundinformationen über das bayerische Unternehmen geben.

Die Sixt SE im Fokus

Die bereits 1912 gegründete Sixt SE mit Sitz in Pullach bei München ist ein international führender Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen. Das Unternehmen ist in den Bereichen Auto- und Nutzfahrzeugvermietung, Carsharing, Fahrdienste und Auto Abos tätig.

Insgesamt (inklusive Franchise) verfügt Sixt über eine Fahrzeugflotte von mehr als 308.000 Fahrzeugen. Die Fahrzeuge bzw. die weiteren Dienstleistungen des Unternehmens können über die Sixt App gebucht werden.

Der Mobilitätsdienstleister ist weltweit in mehr als 100 Ländern vertreten. Die Sixt SE ist seit 1986 an der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Im Geschäftsjahr 2023 erzielten die etwa 8.700 Sixt-Mitarbeiter einen Umsatz von 3,6 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 464 Mio. Euro.

Die Quartalszahlen im Detail

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erwirtschaftete Sixt einen Umsatz von 780,2 Mio. Euro. Das waren 12,3% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das abgelaufene Quartal war damit das zwölfte in Folge mit zweistelligen Zuwachsraten.

Wie von Sixt bereits Anfang des Jahres prognostiziert, fiel das Ergebnis vor Steuern (EBT) im 1. Quartal mit minus 27,5 Mio. Euro negativ aus. Es liegt am unteren Ende der zuvor prognostizierten Spanne.

Als Gründe für das schwache Vorsteuerergebnis nennt Sixt die mauen Konjunkturaussichten in Europa, die ausbleibende Zinswende sowie ein rückläufiges Marktpreisniveau. Besonders negativ auf das EBT haben sich laut Unternehmensangaben die teils deutlich gefallenen Restwerte für Gebrauchtwagen ausgewirkt.

Um das Ergebnis wieder zu verbessern, hat Sixt bereits Maßnahmen ergriffen. Hierzu zählen Initiativen zur Generierung zusätzlicher, profitabler Umsätze sowie Maßnahmen zur weiteren Effizienzsteigerung, wie z.B. die weitere Reduktion elektrischer Fahrzeuge sowie der Kauf von Neufahrzeugen zu optimierten Konditionen.

Prognose: Ergebnisziele gekappt

Zwar geht das Sixt-Management im laufenden Jahr weiterhin von einem deutlich steigenden Umsatz aus. Allerdings hat das Unternehmen seine Ergebnisprognose zusammengestrichen. War Sixt Ende Februar 2024 noch davon ausgegangen, im laufenden Geschäftsjahr einen Vorsteuergewinn (EBT) zwischen 400 bis 520 Mio. Euro realisieren zu können, wurde diese Spanne jetzt auf 350 bis 450 Mio. Euro herabgesetzt.

Der Kurssturz infolge der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen und der Kürzung der Gewinnprognose für das laufende Jahr hat Sixt an der Börse aus meiner Sicht wieder interessanter gemacht.

Das Sixt-Management hat in der Vergangenheit einen guten Job gemacht und ich gehe davon aus, dass auch die gegenwärtigen Probleme in den Griff bekommen werden. Für einen Einstieg bietet sich meines Erachtens die günstigere Sixt-Vorzugsaktie eher an als die zwar liquidere, aber auch deutlich teurere Stammaktie.