ServiceNow-Aktie springt nach Quartalszahlen auf Allzeithoch

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Während zahlreiche KI-Aktien in der Vorwoche sowie zu Wochenbeginn kräftig Federn lassen mussten, kann sich ServiceNow in der Nähe seines Allzeithochs halten. Ein guter Grund, einen näheren Blick auf die Aktie zu werfen. 

Kurzportrait

Der US-Cloud-Konzern bietet seinen über 8.000 Unternehmens-Kunden eine Internet-basierte einheitliche Plattform zur Steuerung, Überwachung und Optimierung ihrer IT-Infrastruktur an. Damit sind Unternehmen in der Lage, einen Großteil ihrer Routinetätigkeiten in diesem Bereich zu automatisieren und so effizienter zu arbeiten. In diesem Segment schafft es das Unternehmen gegen deutlich größere Konkurrenten wie IBM und SAP Marktanteile zu gewinnen. Geleitet wird ServiceNow vom ehemaligen SAP-Chef Bill McDermott.

Starkes zweites Quartal

In puncto Quartalsberichte ist auf das Unternehmen Verlass: Für das zweite Quartal meldete ServiceNow abermals einen satten Umsatzanstieg von +22% auf 2,63 Mrd. US-Dollar. Die Abo-Verträge kletterten um +23% auf 2,54 Mrd. US-Dollar. Im zweiten Quartal verbuchte der Konzern 88 Neuverträge im Wert von jeweils über 1 Mio. US-Dollar, ein Wachstum von +26% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der bereinigte Gewinn sprang um +32% auf 3,13 US-Dollar pro Aktie. Das sind 31 Cent mehr als von Analysten im Vorfeld erwartet.

Für das laufende dritte Quartal hob ServiceNow seine Jahresprognose an: Das Management erwartet nun einen Quartalsumsatz zwischen 2,66 und 2,67 Mrd. US-Dollar. Bislang lag die Prognose zwischen 2,525 und 2,530 Mrd. US-Dollar.

Bedeutung von KI wächst stetig an 

ServiceNow integriert immer mehr KI-Funktionen in seine Software, die dabei helfen, den Vorsprung gegenüber der Konkurrenz weiter auszubauen. Mit zunehmenden Fortschritten der künstlichen Intelligenz sind diese zahlreicher und leistungsfähiger geworden. Längst haben sich die massiven KI-Investitionen des Unternehmens zu einem erheblichen Wettbewerbsvorteil entwickelt.

Der im Vorjahr eingeführte KI-Assistent Now Assist kombiniert bestehende Funktionen wie die  KI‑gestützte Suche in sämtlichen Firmendaten eines Kunden mit generativen Chat‑Funktionen, um die Problemlösungsgeschwindigkeit zu erhöhen und Arbeitsabläufe innerhalb von Unternehmen weitgehend zu automatisieren. Dies trägt beispielsweise dazu bei, die Arbeitslast von Kundendienstmitarbeitern zu reduzieren.

Partnerschaften mit Microsoft und NVIDIA

Im KI-Bereich setzt ServiceNow zudem auf Partnerschaften mit anderen führenden Unternehmen. Der Now Assist wurde in Kooperation mit Microsoft entwickelt und ist daher kompatibel mit dessen Cloud-Angeboten, inklusive ChatGPT. Ähnliche Kooperationen bestehen mit IBM und NVIDIA. 

Aktie mit Sprung auf Allzeithoch

Der Kurssprung nach den Quartalszahlen hat der Aktie ein neues Allzeithoch beschert. Im Gegensatz zu vielen anderen stark gelaufenen KI-Aktien verlor der Kurs auch in der Verkaufspanik zu Wochenbeginn kaum an Boden. Der kleine Rücksetzer konnte inzwischen weitgehend wieder aufgeholt werden.

Hohe Qualität rechtfertigt Bewertungsaufschlag

ServiceNow bleibt ein Wachstumsgarant, der sich für den KI-Boom hervorragend positioniert hat. Diese hohe Qualität spiegelt sich in der Bewertung wider: Auf Basis der Prognosen für das laufende Jahr wird das Unternehmen mit dem 15-Fachen des Umsatzes sowie dem 60-Fachen des Gewinns bewertet. In der Vergangenheit ist dieser Bewertungsaufschlag sogar noch höher ausgefallen. Aber eine gewisse Risikobereitschaft sollten Anleger angesichts solcher Bewertungen schon mitbringen.