Roblox-Aktie: Wie es nach dem Rücksetzer weitergeht
Mittlerweile haben wir die Corona-Pandemie längst ad acta gelegt. Gleichzeitig sind viele der damals gehypten Aktien inzwischen regelrecht in der Versenkung verschwunden. So auch die Papiere der US-Spieleplattform Roblox: Auch wenn sich die Aktie seit ihrem Kurstief mehr als verdoppelt hat, sind die Papiere mit einem Kurs von 66,75 Dollar weiterhin Lichtjahre von dem Allzeithoch (134 Dollar im Jahr 2021) entfernt. Dabei konnte der Konzern auch zuletzt kräftig wachsen. Es ist also höchste Zeit, mal wieder einen Blick auf die Aktie des ehemaligen Anlegerlieblings zu werfen.
Roblox – die etwas andere Spieleplattform
Bevor wir auf die aktuelle Geschäftsentwicklung kommen, möchte ich Ihnen das Unternehmen erst einmal näher vorstellen. Die Plattform wurde von den Entwicklern David Baszucki und Erik Cassel entwickelt und im Februar 2006 veröffentlicht.
Das Geschäftsmodell von Roblox ist vielschichtig. Es kombiniert klassische Computerspielelemente mit Social Media und zielt insbesondere auf Kinder und jüngere Jugendliche ab. Diese können sich über die Plattform vernetzen, sich über die Chatfunktion austauschen und zugleich diverse Spiele spielen und vor allem auch selbst entwickeln.
Wie Geld verdient wird
Roblox ist ein Free-to-play-Spiel. Während es viele kostenfrei verfügbare Spiele auf der Plattform gibt, haben Nutzer diverse Möglichkeiten, ihre selbst erstellten Inhalte für die virtuelle Währung Robux anzubieten. Roblox selbst verkauft auch Spielzeuge und virtuelle Sammlerstücke innerhalb des Spiels. Darüber hinaus werden auch Abo-Mitgliedschaften angeboten.
Neben der größeren Menge an Robux, die ein Abonnent für die monatliche Zahlung erhält, hat dieser auch Zugriff auf exklusive Inhalte und mehr Rechte beim Verkauf von eigenen Entwicklungen. Zum Hintergrund: Roblox führte erst 2013 das Auszahlungsprogramm Developer Exchange (bekannt als DevEx) ein. Durch DevEx haben die Entwicklerinnen und Entwickler die Möglichkeit, ihre Spiele zu monetarisieren, indem sie Ingame-Gegenstände wie Upgrades, Ausrüstung oder Zubehör anbieten. Diese können mit einer virtuellen Währung Robux gekauft werden. Entwicklerinnen und Entwickler sind dann in der Lage, die verdienten Robux gegen echtes Geld einzulösen.
Starke Wachstumsdynamik in den letzten Jahren
Mit seiner Positionierung konnte Roblox in den zurückliegenden Jahren enorm wachsen: Allein von 2018 bis 2024 kletterten die Umsätze von 325 Millionen Dollar auf 3,6 Milliarden Dollar. Allerdings schreibt das Unternehmen weiter rote Zahlen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stand ein Verlust von 935 Millionen Dollar in den Büchern des Konzerns.
Zuletzt war der Konzern weiter auf Wachstumskurs: Im vierten Quartal gingen 988 Millionen Dollar an Umsatz durch die Bücher (+32%). Zeitgleich lag der Nettoverlust mit -219 Millionen Dollar unter dem Niveau des Vorjahres (-323 Millionen Dollar).
Über 85 Millionen Nutzer
Bei den Nutzerzahlen konnte Roblox im Jahresvergleich ebenfalls zulegen: Die durchschnittliche Anzahl der täglich aktiven Nutzer (DAUs) erhöhte sich um 19% auf 85,3 Millionen. In Summe verbrachten die Nutzer 18,7 Milliarden Stunden (Q4 2023: 15,5 Milliarden Stunden) auf der Plattform. Die durchschnittlichen Buchungen pro täglichem Nutzer lagen mit 15,97 Dollar 1% über dem Vorjahresniveau.
Roblox erwartet weiter rote Zahlen
Was das aktuell laufende Geschäftsjahr angeht, peilt die Konzernführung weiteres Wachstum an. Der Umsatz wird zwischen 4,245 und 4,345 Milliarden Dollar erwartet. Das entspricht einem Umsatzwachstum zwischen 18% und 21%. Der Verlust wird zwischen 995 Millionen Dollar und 1,070 Milliarden Dollar gesehen.
Analysten sind zurückhaltend
Die Anleger scheint das momentan noch nicht richtig zu überzeugen. Die Aktie sackte nach Vorlage der Zahlen von 75 bis auf 64 Dollar in den Keller. Und auch die Analysten sind momentan geteilter Meinung: Von 33 Analysten (Quelle: www.marketwatch.com), die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 21 zum Kauf der Papiere. Weitere 10 Experten sehen in dem Titel eine Halteposition, während 2 Analysten die Aktie als Verkaufsposition einstufen. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 69 Dollar und liegt damit nur minimal über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag (66,75 Dollar).