Roblox: Aktie der Spieleplattform dümpelt vor sich hin

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Mittlerweile haben wir die Corona-Pandemie längst ad acta gelegt. Gleichzeitig sind viele der damals gehypten Aktien wieder regelrecht in der Versenkung verschwunden. So auch die Papiere der US-Spieleplattform Roblox: Das Allzeithoch von 134 Dollar aus dem Jahr 2021 liegt weiterhin Lichtjahre entfernt. Zuletzt notierte die Aktie bei rund 42 Dollar und läuft damit de facto seit rund zweieinhalb Jahren in einer engen Seitwärtsrange. Es ist also höchste Zeit, mal wieder einen Blick auf die Aktie des ehemaligen Anlegerlieblings zu werfen.

Roblox – die etwas andere Spieleplattform

Bevor wir auf die aktuelle Geschäftsentwicklung kommen, möchte ich Ihnen das Unternehmen erst einmal näher vorstellen. Die Plattform wurde von den Entwicklern David Baszucki und Erik Cassel entwickelt und im Februar 2006 veröffentlicht.

Das Geschäftsmodell von Roblox ist vielschichtig. Es kombiniert klassische Computerspielelemente mit Social Media und zielt insbesondere auf Kinder und jüngere Jugendliche ab. Diese können sich über die Plattform vernetzen, sich über die Chatfunktion austauschen und zugleich diverse Spiele spielen und vor allem auch selbst entwickeln.

Wie Geld verdient wird

Roblox ist ein Free-to-play-Spiel. Während es viele kostenfrei verfügbare Spiele auf der Plattform gibt, haben Nutzer diverse Möglichkeiten, ihre selbst erstellten Inhalte für die virtuelle Währung Robux anzubieten. Roblox selbst verkauft auch Spielzeuge und virtuelle Sammlerstücke innerhalb des Spiels. Darüber hinaus werden auch Abo-Mitgliedschaften angeboten.

Neben der größeren Menge an Robux, die ein Abonnent für die monatliche Zahlung erhält, hat dieser auch Zugriff auf exklusive Inhalte und mehr Rechte beim Verkauf von eigenen Entwicklungen. Zum Hintergrund: Roblox führte erst 2013 das Auszahlungsprogramm Developer Exchange (bekannt als DevEx) ein. Durch DevEx haben die Entwicklerinnen und Entwickler die Möglichkeit, ihre Spiele zu monetarisieren, indem sie Ingame-Gegenstände wie Upgrades, Ausrüstung oder Zubehör anbieten. Diese können mit einer virtuellen Währung Robux gekauft werden. Entwicklerinnen und Entwickler sind dann in der Lage, die verdienten Robux gegen echtes Geld einzulösen.

Starke Wachstumsdynamik in den letzten Jahren

Mit seiner Positionierung konnte Roblox in den zurückliegenden Jahren enorm wachsen: Allein von 2018 bis 2023 kletterten die Umsätze von 325 Millionen Dollar auf 2,79 Milliarden Dollar. Allerdings schreibt das Unternehmen weiter rote Zahlen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stand ein Verlust von 1,15 Milliarden Dollar in den Büchern des Konzerns.

Zuletzt war der Konzern weiter auf dem Wachstumskurs: Im zweiten Quartal gingen 894 Millionen Dollar an Umsatz durch die Bücher (+31%). Zeitgleich lag der Nettoverlust mit -207 Millionen Dollar unter dem Niveau des Vorjahres (-284 Millionen Dollar).

Beinahe 80 Millionen Nutzer

Bei den Nutzerzahlen konnte Roblox im Jahresvergleich ebenfalls zulegen: Die durchschnittliche Anzahl der täglich aktiven Nutzer (DAUs) erhöhte sich um 21% auf 79,5 Millionen. In Summe verbrachten die Nutzer mit 17,4 Milliarden Stunden (Q2 2023: 14 Milliarden Stunden) auch mehr Zeit auf der Plattform. Die durchschnittlichen Buchungen pro täglichem Nutzer lagen mit 12,01 Dollar indes 1% über dem Vorjahresniveau.

Roblox erwartet weiter rote Zahlen

Was das Gesamtjahr angeht, zeigt sich die Konzernführung zuversichtlich. Der Umsatz wird zwischen 3,49 und 3,54 Milliarden Dollar erwartet. Das entspricht einem Umsatzwachstum zwischen 23% und 26%. Der Verlust wird zwischen 1,089 und 1,049 Milliarden Dollar gesehen.

Die Anleger scheint das momentan noch nicht richtig zu überzeugen. Die Aktie liegt im Börsenjahr 2024 rund 8% im Minus. Die Analysten sind ebenfalls geteilter Meinung: Von 29 Analysten (Quelle: www.marketwatch.com), die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 20 zum Kauf der Papiere. Weitere 7 Experten sehen in dem Titel eine Halteposition, während 2 Analysten die Aktie als Verkaufsposition einstufen. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 44,98 Dollar und liegt damit nur minimal über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag (41,99 Dollar).