Plug Power-Aktie: Der Zinshebel für den Wasserstoff

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Gestern hat die Fed, die US-Zentralbank, die Zinsen um deutliche 0,5 Punkte gesenkt. Das könnte ein Fest für Aktienbörsen sein, so die Meinung im Vorfeld. Die Zinssenkung ist überraschend stark ausgefallen. Einer der Profiteure kann auch das Segment der Wachstumsaktien sein, sogar solche Werte wie Plug Power erhalten aktuell Aufmerksamkeit. Das Wasserstoff-Unternehmen wird Ihnen jetzt sicherlich in diversen Schlagzeilen begegnen. Sehen wir uns den Fall an.

Die gute Nachricht für Plug Power: Schlechter wird es wohl nicht

Ich habe Ihnen verschiedentlich meine Ansicht zu diesem Wasserstoff-Fall berichtet. Die Amerikaner sind schlicht enttäuschend. Die Umsätze für das laufende Jahr werden erneut enttäuschend eingeschätzt: Es sollen ca. 850 Millionen Dollar Umsatz werden, nachdem der Markt schon die Schätzungen zum Jahresanfang auf nur 1,1 bis 1,15 Mrd. Dollar heruntergeschraubt hatte.

Dabei wird der Nettoverlust den aktuellen Erwartungen nach auf gut 900 Millionen Dollar klettern. Auch das ist enttäuschend. Zum Jahresanfang konnten Sie in diversen Schätzungen und Analysen lesen, der Nettoverlust werde lediglich 450 Millionen Dollar betragen.

Also ist das Gesamtbild letztlich verheerend. Die US-Amerikaner werden im laufenden Jahr weiter Geld verbrennen. So wird es auch im kommenden Jahr sein. Nun aber ändert sich die Situation zumindest etwas, und deshalb hat die Aktie in den vergangenen Tagen mächtig zugelegt.

Plug Power: Ein neues Bild?

So hat Plug Power kleinere Aufträge einsammeln können. Eines davon bezieht sich auf eine BP-Raffinerie in Spanien, also innerhalb der EU. Solche Nachrichten helfen vor allem Tradern, Stimmung zu erzeugen.

Nun sind aber auch die sinkenden Zinsen für Plug Power eine relativ gute Nachricht: Die Amerikaner leben davon, Geld am Markt zu erhalten, die Liquiditätssituation ist immer mal wieder recht angespannt. Günstigeres Geld ist für Wachstumsunternehmen, die hohe Schulden haben (Nettoverschuldung gut 650 Millionen Dollar, wobei diese Verbindlichkeiten im kommenden Jahr sogar ansteigen sollen) eine gute Nachricht.

Vor allem aber wird der Markt nun investitionsfreundlicher, wenn die Notenbanken sich nicht verrechnen. Die Darlehen werden günstiger, was zum einen Unternehmen wie BP (oder Tochter-Projekte) bei ähnlichen Aufträgen zu Investitionen wie oben dargelegt animieren könnte. Zum anderen lebt Plug Power auch von der politischen Unterstützung. Die wiederum fällt leichter, wenn das Geld für Staatsschulden günstiger ist.

Aber: Ich weise Sie ausdrücklich daraufhin, dass die Faktoren begründen können, warum es aktuell etwas aufwärts geht oder ging. Die Aktie klebt nun an der Hürde zu 2 Euro. Der Abwärtstrend aber ist und bleibt mächtig. Ich persönlich halte trotz „guter Nachrichten“ gerade nach solch großen Zinssenkungen wenig. Interessanter sind die Blue Chips, die sich über günstigere Kaufbedingungen bei Konsumenten freuen dürfen. Die vielkritisierte Automobilbranche, hier z. B. Mercedes-Benz, halte ich für einen der Profiteure der Zinswende in den USA und in der Euro-Zone. Plug Power und Co. sind aus meiner Warte Luftnummern.

Plug Power: Zinswende in den USA – WKN: A1JA81 – ISIN: US72919P2020

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US72919P2020/EI/plug-power-inc