Palantir: Aktie der Datenanalysefirma mit Gewinnmitnahmen

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Mit einem fulminanten Comeback meldete sich die Aktie des US-Softwarekonzerns Palantir zurück. Immerhin kletterten die Papiere im Zwölfmonatszeitraum bis zur Vorlage der Quartalszahlen am 06. Mai von 7,74 Dollar bis auf 25,21 Dollar in die Höhe. Entsprechend hoch waren die Erwartungen der Anleger an die Geschäftsentwicklung. Diese wurden zwar übertroffen und das Palantir-Management schraubte die Jahresprognose nach oben, dennoch wurde die Aktie gestern erst einmal abverkauft und sackte im Nachmittagshandel um 14% auf 21,66 Dollar ab.

Analyse großer Datenmengen im Fokus

Palantir mit Sitz in Denver ist vor allem bekannt für die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst CIA und weiteren Sicherheitskräften und Behörden. Palantir Technologies ist spezialisiert auf Datenanalyse und vertreibt Spezialsoftware u.a. an Geheimdienste und Sicherheitsbehörden. Die Firma bietet Lösungen und Datenanalysetools im Bereich Menschenhandel, Kindesentführung und -missbrauch, Terrorismusbekämpfung, Betrugsermittlung und Vorhersage von Pandemien, arbeitet aber auch im Bereich Big Data mit Fluggesellschaften, Finanz- oder Pharmakonzernen zusammen.

Dabei hat der Konzern aber auch ganz normale Kunden aus zahlreichen Industriebereichen. Das Unternehmen analysiert mit einem zweiten Softwaresystem nämlich auch große Datenmengen für private Auftraggeber wie Banken oder Energiekonzerne. Zu den Kunden zählen unter anderem das Pentagon, die US-Grenzbehörde Immigration and Customs Enforcement (ICE) und in Deutschland die hessische Polizei.

Weiteres Wachstum im Startquartal

Im ersten Quartal war Palantir weiter auf dem Wachstumspfad: Der Umsatz erhöhte sich um 20,8% auf 634,3 Millionen Dollar. Damit konnte die Wachstumsdynamik zu den Vorquartalen wieder leicht gesteigert (Q4 2023: 20%; Q3 2023: +17%; Q2 2023: 13%) und die Analystenschätzungen um 16 Millionen Dollar geschlagen werden (Quelle: Seeking Alpha).

Palantir sechs Quartale in Folge in der Gewinnzone

Das operative Ergebnis von Palantir betrug im Berichtszeitraum 80,8 Millionen Dollar. Die operative Marge lag entsprechend bei 13%. Unter dem Strich erzielte Palantir einen bereinigten Nettogewinn von 105,5 Millionen Dollar und erreichte damit das sechste Quartal in Folge die Gewinnzone. Je Aktie stand ein Gewinn von 8 Cent in den Büchern des Unternehmens. Damit wurden die Analystenerwartungen exakt getroffen.

Geschäft mit Regierung weiterhin wichtig

Lassen Sie uns einen Blick auf die Entwicklung der unterschiedlichen Kundensegmente werfen: Im Segment mit Geschäftskunden erhöhte sich die Zahl der Kunden in den USA im Jahresvergleich um 69% auf 262. Beim Umsatz in diesem Bereich konnte Palantir ein Plus von 27% auf 299 Millionen Dollar ausweisen.

Zum Vergleich: Mit Regierungen erzielte der Konzern ein Umsatzplus von 16% auf 335 Millionen Dollar. Das Geschäft mit der US-Regierungskunden stand entsprechend für 76% der Umsätze dieses Geschäftssegments.

Prognose nach oben geschraubt

Von der Prognose zeigten sich die Anleger offenbar weniger überzeugt, obwohl diese angehoben wurde: Für das Gesamtjahr 2024 stellt der Datenanalyse-Spezialist nun mindestens einen Umsatz von 2,677 und 2,689 Milliarden Dollar (bislang 2,625 bis 2,668 Mrd. Dollar) in Aussicht. Beim bereinigten operativen Ergebnis erwartet die Konzernführung eine Bandbreite zwischen 868 und 880 Millionen Dollar. Damit wurde die bisherige Zielspanne um bis zu 34 Millionen Dollar angehoben.

Fazit: Die Palantir-Aktie wurde nach den Zahlen erst einmal abverkauft. Das dürfte vorrangig an der starken Entwicklung der Papiere in den letzten Monaten gelegen haben. Zumal die Bewertung (Kurs-Gewinn-Verhältnis 2024: 65) alles andere als günstig ist. Das sehen auch die Analysten so: Von 19 Analysten raten lediglich fünf zum Kauf der Papiere (Quelle: marketwatch.com). Sechs Banker stufen die Aktie als Halteposition ein, während 8 Analysten zum Verkauf raten. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt aktuell bei 21,40 Dollar und damit mehr oder weniger auf dem aktuellen Kursniveau.