Nvidia-Aktie: Der tiefe Fall

Nvidia hat vor kurzem Quartalszahlen herausgebracht. Die Zahlen waren relativ überzeugend, sodass ich Ihnen sicherlich noch vor einer Woche die Aktie ruhigen Gewissens vorgestellt hätte. Die Sachlage hat sich etwas geändert. Dabei gehe ich davon aus, dass sich die Verhältnisse wieder ändern.
Nvidia: Die KI wird etwas ausgebremst
Aktuell wird die Künstliche Intelligenz etwas ausgebremst, so weit es um westliche Aktien geht. Denn schon wieder hat DeepSeek aus China ein neues KI-Modell an den Markt gebracht. Erneut, wie vor Wochen, werden Effizienzgewinne gefeiert. Das wiederum kratzt an den Erfolgsaussichten der westlichen Tech-Unternehmen wie Nvidia.
Die müssen befürchten, dass in Zukunft wegen der neuen Leistungsfähigkeit der KI-Modelle doch weniger Rechenleistung benötigt wird als angenommen. Auch die Rechenzentren sollen kleiner werden, so die ersten Aussagen. Ich persönlich glaube nicht an diese Aussagen, da das Wachstum eher in die andere Richtung läuft:
Je besser die Rechenleistung, desto größer ist die Chance, dass die Technologie sich noch wesentlich schneller als bislang verbreitet. Effizienzgewinne kommen in der Regel den ausgesuchten Branchen eher zugute statt ihnen zu schaden. Dennoch: Die Börsen haben entschieden und auch Nvidia erst einmal nach unten geschickt.
Das Kernproblem: Die Gewinnmarge
Eigentlich sehe ich auch weiterhin darin kein Problem. Schwieriger ist die Situation indes für die Amerikaner von Nvidia, weil sie mit der Präsentation ihrer Zahlen auch einen Blick in die Zukunft wagten. Hier sieht es so aus, als würden die hohen Margen des Unternehmens etwas sinken.
Bis dato lag die Nettogewinnmarge bei 52 % bis 53 % (um Umsatz). Das ist eine Kennziffer, bei der Wachstumsunternehmen kaum noch etwas falsch machen können. Durch verschiedenste Faktoren, u.a. die Produktionskosten von Chips (auf Basis von Rohstoffen) wie auch durch den erschwerten Welthandel werden die Margen nun sinken. Wie weit die Margen sinken, vermag ich nicht zu beurteilen.
Damit aber müssen Sie damit rechnen, dass die gängigen Rechenmodelle für den Konzern nicht nur einen geringeren Gewinn ermitteln, sondern auch ein niedrigeres Kursziel. Bis dato konnte Nvidia mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 38 bis 48 recht gut leben. Nun dürfte es auf Basis der kürzlich noch erreichten Tops bei 147 Euro deutlich höher sein. Ich gehe von einem Wert in Höhe von 65 oder sogar noch etwas höher aus. Das heißt: Nvidia hat zunächst einmal zu Recht etwas nachgegeben. Die gute Nachricht für Investoren: Die Umsätze wachsen dennoch. Im laufenden Quartal sollen es 43 Mrd. Dollar werden statt der rund 39 Mrd. Dollar im Vorquartal. Die Börsen haben bei ihrem Kursabschlag wahrscheinlich etwas übertrieben.
Nvidia: Deutliche Abschläge – WKN: 9184221 – ISIN: US67066G1040

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US67066G1040/EI/nvidia-corp/data