Nutanix-Aktie: Wie es nach dem Rücksetzer weitergeht

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Nichts für schwache Nerven ist die Aktie von Nutanix. Nach einem sensationell starken Jahresstart stürzten die Papiere nach Vorlage der Geschäftszahlen Ende Mai kräftig ab. Seither berappelte sich die Aktie wieder etwas. Es ist also Zeit, einen genaueren Blick auf die Aktie zu werfen.

Nutanix steigert Effizienz in Rechenzentren

Bevor wir auf die aktuelle Geschäftsentwicklung eingehen, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell des Konzerns gerne näher vorstellen. Auch wenn Nutanix in seiner Nische eine führende Stellung hat, dürfte das Unternehmen hierzulande den wenigsten bekannt sein. Nutanix ist ein Infrastrukturanbieter für den Aufbau und die Modernisierung von Rechenzentren, die durch die zahlreichen Cloud-Anwendungen in den letzten Jahren immer stärker ausgebaut wurden.

Dabei ist das Produkt von Nutanix eine ziemlich einzigartige Mischung aus Hard- und Software. Nutanix verpackt Prozessor, Speicher und Virtualisierung in eine einheitlichen Lösung. Der Rückgriff auf drei unterschiedliche Anbieter fällt weg. Das senkt die Komplexität des Systems und spart durch die Optimierung Platz und Energie.

Dabei ist es gerade die eigene Steuerungssoftware von Nutanix, die sozusagen das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens ausmacht . Denn damit wird die Skalierung und der Betrieb von ehemals komplexer Infrastruktur eines Rechenzentrums drastisch vereinfacht.

Beeindruckendes Wachstum in den letzten Jahren

Mit seiner Positionierung konnte Nutanix in den zurückliegenden Jahren eine beeindruckende Erfolgsgeschichte schreiben. Allein von 2013 bis 2023 (Anm.: das Geschäftsjahr endet am 31.07.) kletterten die jährlichen Umsätze von 31 Millionen Dollar auf 1,86 Milliarden Dollar. Wie so oft bei Wachstumsfirmen in einem frühen Stadium schreibt auch Nutanix noch rote Zahlen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 255 Millionen Dollar in den Büchern des Unternehmens.

Drittes Quartal schlägt Erwartungen

Unterdessen setzt sich das Kundenwachstum nahtlos fort. Im zurückliegenden dritten Quartal (endete bei Nutanix am 30. April) erhöhte sich Anzahl der Gesamtkunden um 7,5% auf 25.860 Kunden. Beim Umsatz konnte Nutanix um 16,9% auf 524,6 Millionen Dollar wachsen. Damit wurden die Analystenschätzungen (Quelle Seekingalpha) um 7  Millionen Dollar übertroffen.

Das Unternehmen fokussiert sich immer stärker auf das Abo-Geschäft mit seinen Softwarelösungen. Im Umkehrschluss bedeutet dies optisch weniger Umsatz zu Beginn, aber ein deutlich besser planbares und margenstärkeres Geschäft auf lange Sicht. Entsprechend lohnt es sich für die Anleger auf das jährliche Vertragsvolumen zu schauen, das zuletzt um 24% auf 1,82 Milliarden Dollar angestiegen ist.

Unter dem Strich schrieb Nutanix aber nach wie vor rote Zahlen. Allerdings fiel der Verlust mit gut -15,6 Millionen Dollar kleiner ls die 70,9 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.

Prognose enttäuscht die Anleger

Für das laufende vierte Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 530 bis 540 Millionen Dollar (+7,2% bis 9,3% vs. Vorjahr). Die Analystenschätzungen wurden hiermit allerdings verfehlt, was zu dem Abverkauf der Aktie nach den Zahlen führte.

Analysten sehen Kurspotenzial

Unterdessen sind die Analysten in Summe positiv gestimmt. Von 17 Experten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 13 zum Kauf der Aktie. Der Rest sieht in dem Papier eine Halteposition. Das durchschnittliche Kursziel der Wallstreet-Banker liegt mit 75,25 Dollar (Quelle: marketwatch.com) rund 25%  über dem aktuellen Kursniveau (Schlusskurs 09.07.2024: 59,41 Dollar).