Nestle: Der Befreiungsschlag!?
Nestlé hat nun einen harten Schlag gelandet – womöglich einen Befreiungsschlag. Das Schweizer Unternehmen ist derzeit am Aktienmarkt sehr schwach – und das gefällt nicht allen Investoren. Sie werden ggf. dabei sein, zahlreiche Leserinnen und Leser sind sicher investiert. Darauf hat das Unternehmen reagiert – und hier dann wohl eher der Aufsichtsrat.
CEO fliegt raus – Nestlé räumt auf!
Der CEO des Unternehmens, Mark Schneider, wurde salopp formuliert an die frische Luft gesetzt. Nun übernimmt das „Firmenurgestein“, wie es in einer Meldung heißt, Laurent Freixe. Der hatte die regionalen Sektoren Amerika und Europa geleitet und inzwischen die Region Lateinamerika. Offensichtlich ist das Unternehmen mit dem Aktienkurs nicht zufrieden.
Schneider war seit Anfang 2017 tätig und hatte sich seine Sporen bei Fresenius verdient. Die Verdienste von Schneider gelten weithin als unumstritten. Der konzentrierte Nestlé auf „Margen“ in seinen Umsätzen, was vorher nicht galt. Zudem baute er die Produktwelt um. Ungesunde Süßigkeiten, hieß es damals, und „Petflaschenwasser“ (also Billig-Varianten) wurden verbannt. Nestlé sollte zum Gesundheitskonzern werden.
Im Wasserbereich setzte Nestlé vor allem auf Premiummarken. Nun folgte – wohl – die Quittung: Die Zahlen galten zuletzt als Enttäuschung. Allerdings kommentiert Nestlé weder diesen Umstand noch den Aktienkurs als Grund für die Entlassung.
Aktie wird vorsichtig eingeschätzt
Analysten melden sich in solchen Fällen schnell zu Wort. So haben JPMorgan, RBC oder Jefferies ihre Kursziel „belassen“. Die sind allesamt niedriger als 100 CHF, also Franken. Die Ratings werden auf „Neutral“ oder „hold“ eingestellt. Das wundert mich wiederum nicht, denn in einer solchen Situation werden die Analysten konservativ bleiben.
Tatsächlich ist das Unternehmen derzeit noch relativ moderat bewertet. Trotz der „enttäuschenden“ Zahlen liegt das KGV für die Schweizer derzeit auf geschätzten 20. Das ist im historischen Vergleich nicht viel. Steigen, wie erwartbar, im kommenden Jahr die Gewinne, würde sich das KGV auf 18,5 einstellen. Das wäre sogar recht günstig.
Kein Zweifel: Sie müssen derzeit bei der Aktie noch kein herausragendes Potenzial vermuten. Die Dividendenrendite liegt bei ca. 3,4 % bis 3,5 %. Im Chart sehen Sie, dass die Aktie nun zunächst bei deutlich unterhalb von 100 Euro verharrt und im kleinen Abwärtstrend ist. Panik oder auch nur massive Sorgen müssen Sie aus meiner Sicht nicht entwickeln, wenn Sie sich für eine solchen Wert interessieren. Selbst der Trend ist nicht übermäßig schlecht. Die Aktie sollte sich wieder erholen können.
Nestlé – CEO ausgetauscht – WKN: A0Q4DC– ISIN: CH0038863350
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/CH0038863350/CHI/nestle-sa/data