Nemetschek: Solide Quartalszahlen – Prognose bestätigt

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Zahlreiche Unternehmen veröffentlichen in diesen Tagen schwächere Zahlen und müssen ihre Prognose(n) korrigieren. Nicht so der Münchener Bausoftware-Spezialist Nemetschek, der mitgeteilt hat, dass die Geschäftsentwicklung im 2. Quartal 2024 planmäßig verlaufen ist.

Darüber hinaus bestätigt das Unternehmen die bisherige Prognose für das operative Geschäft (d.h. ohne Effekte aus der Übernahme des US-Bausoftware-Unternehmens GoCanvas) für das Geschäftsjahr 2024. Bevor ich die aktuellen Zahlen und die Prognosewerte erläutere, möchte ich Ihnen die Nemetschek SE kurz vorstellen.

Die Nemetschek SE im Kurzporträt

Die 1963 gegründete Nemetschek SE ist laut eigenen Angaben ein weltweit führender Softwareanbieter für die digitale Transformation der AEC/O- (Architecture, Engineering, Construction and Operations) und Medienbranche.

Softwarelösungen des Münchener Unternehmens decken den gesamten Lebenszyklus von Bau- und Infrastrukturprojekten ab und ermöglichen Kreativen, ihre Arbeitsabläufe zu optimieren. Kunden können Gebäude und Infrastrukturen effizienter und nachhaltiger planen, bauen und verwalten sowie digitale Inhalte wie Visualisierungen, Filme und Computerspiele kreativ entwickeln.

Aktuell nutzen mehr als 7 Mio. Anwender die Softwarelösungen der Nemetschek SE. Das Unternehmen beschäftigt weltweit über 3.400 Mitarbeiter. Die Aktien des seit 1999 börsennotierten Unternehmens sind gegenwärtig im MDAX und TecDAX gelistet.

Vorläufige Quartals- und Halbjahreszahlen

Die Geschäftsentwicklung der Nemetschek SE lag im 2. Quartal 2024 voll im Plan. Im Zeitraum April bis Juni 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 227,7 Mio. Euro. Das waren 9,7% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte im 2. Quartal 61,4 Mio. Euro und lag damit um 9,5% über dem Vorjahreswert. Die EBITDA-Marge lag mit 27,0% auf dem Vorjahresniveau. Darin enthalten sind Einmalkosten für M&A-Aktivitäten im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Zur Erläuterung: M&A steht für Mergers & Acquisitions. Gemeint sind damit Übernahmen und Fusionen.

Auch die Halbjahreszahlen können sich sehen lassen: So stieg der Umsatz im 1. Halbjahr 2024 um 9,6% (währungsbereinigt: 10,0%) auf 451,6 Mio. Euro. Das EBITDA stieg in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 10,8% auf 129,7 Mio. Euro.

Damit erhöhte sich die EBITDA-Marge von 28,4% im Vorjahreszeitraum auf 28,7%. Ohne die einmaligen M&A-Kosten hätte die EBITDA-Marge im 1. Halbjahr 2024 mit 30% bereits im Rahmen der im März 2024 kommunizierten Prognose für das Gesamtjahr gelegen.

Prognose bestätigt

Der Nemetschek-Vorstand erwartet für das operative Geschäft im Geschäftsjahr 2024 weiterhin ein währungsbereinigtes, organisches Umsatzwachstum in einer Bandbreite von 10 bis 11%. Das Wachstum der jährlich wiederkehrenden Umsätze (ARR) soll bei rund 25% liegen. Die EBITDA-Marge wird zwischen 30 und 31% erwartet.

Durch die Konsolidierung von GoCanvas zum 1. Juli 2024 geht der Vorstand von einem positiven Effekt auf das prognostizierte Umsatzwachstum von zusätzlichen rund 3 Prozentpunkten für das Geschäftsjahr 2024 aus.

Nemetschek ist nach meiner Einschätzung eines der besten Unternehmen, die der deutsche Mittelstand zu bieten hat. Die Nemetschek-Aktie hat jedoch ihren Preis. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von deutlich über 50 für das laufende Jahr ist das Papier ambitioniert bewertet. Größere und vor allem eher unbegründete Rücksetzer könnten jedoch interessante Einstiegsgelegenheiten bieten.