MongoDB: Datenbankanbieter auf dem Wachstumspfad

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Mit einer beeindruckenden Kursexplosion meldete sich die MongoDB-Aktie in den letzten Tagen zurück. Seit Vorlage der Quartalszahlen am 29. August schoss die Aktie um knapp ein Fünftel in die Höhe. Allerdings liegen die Papiere damit im Börsenjahr 2024 weiterhin deutlich in der Verlustzone (-28%).

Mongo.DB könnte die Datenbanklandschaft revolutionieren

Auch wenn die Aktie mittlerweile eine stattliche Marktkapitalisierung hat, hierzulande dürfte das Unternehmen eher nur technologieorientierten Investoren ein Begriff sein. Dabei will der Konzern nichts anderes als die althergebrachte Datenbankwelt revolutionieren. Bedenken Sie: Die marktführenden Datenbankprodukte sind im Kern nach wie vor relationale Datenbanken und basieren damit auf einem mehr als 40 Jahre alten Konzept. Auch heute noch ist dies die Basis für die Datenhaltung in den allermeisten Software-Applikationen.

Alle diese etablierten Systeme basieren darauf, dass die Daten in einem gewissen Schema in Tabellen angeordnet werden und dann mit der Abfragesprache SQL ausgelesen beziehungsweise bearbeitet werden. Doch inzwischen führen vor allem neue Real-Time-Anwendungen die klassischen relationalen Datenbanken an ihre Grenzen.

NoSQL gehört die Zukunft

Die althergebrachten SQL-Datenbanken können komplexe Datenstrukturen, die in höchster Geschwindigkeit verarbeitet werden müssen, nur begrenzt gut verarbeiten. Hier kommen sogenannte NoSQL-Datenbanken ins Spiel. Denn nicht-relationale Datenbanken (NoSQL) haben bei der Verarbeitung von großen Datenmengen einen Geschwindigkeitsvorteil. Die Datenbank-Lösung von MongoDB findet entsprechend reißenden Absatz.

MongoDB profitiert zudem davon, dass immer mehr klassische Software-Anwendungen zukünftig nicht mehr im eigenen Rechenzentrum betrieben, sondern auf eine cloud-basierte Lösung umgestellt werden.

Mittlerweile zählt der US-Konzern 50.700 Kunden in über 100 Ländern. Zu den Rivalen zählen unter anderem Firmen wie Oracle, Microsoft und Redis.

Umsatz klettert um 12% nach oben

Die vergangenen Jahre zeigen es: MongoDB wächst kräftig. Seit 2016 vervielfachten sich die Erlöse von 65,3 Millionen Dollar auf 1,68 Milliarden Dollar im zurückliegenden Geschäftsjahr. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres kletterten die Umsätze auf 478,1 Millionen Dollar in die Höhe. Das lag 12,8% über dem vergleichbaren Vorjahresquartal und 13,8 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten (Quelle: Seeking Alpha). Allerdings ließ die Wachstumsdynamik zum Vorquartal (+22%) nach.

Laut Unternehmensangaben lag die Anzahl der Kunden zum Quartalsende bei über 50.700. Das sind 5.700 Kunden mehr als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Die Zahl der Kunden mit einem jährlichen wiederkehrenden Umsatz (ARR) von mehr als 100.000 Dollar erhöhte sich derweil von 1.855 auf 2.189. Der Cloud-Datenbankdienst von MongoDB namens Atlas machte 71% des Gesamtumsatzes aus und steigerte die Umsätze im zweiten Quartal um 27%.

Verlust wird ausgeweitet

Allerdings schreibt der Open Source-Softwarekonzern weiterhin rote Zahlen. Im abgelaufenen Quartal stand ein Nettoergebnis von minus 54,5 Millionen Dollar in den Büchern. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (-37,5 Mio. Dollar) hat sich der Verlust nochmals erhöht. Der bereinigte Gewinn lag mit 70 Cent je Aktie allerdings deutlich über den Prognosen der Analysten. Diese waren im Vorfeld der Zahlen lediglich von 48 Cent je Anteilschein ausgegangen.

Management hebt Prognose an – Bewertung weiter sportlich

Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich der Konzern zuversichtlich und hebt seine Erwartungen an. Der US-Datenbanksoftware-Spezialist rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatz zwischen 1,92 bis 1,99 Milliarden Dollar. Bislang war das Management nur von 1,88 bis 1,90 Milliarden Dollar ausgegangen.

Für das bereinigte Ergebnis je Aktie werden im Gesamtjahr 2,33 bis 2,47 Dollar in Aussicht gestellt. Das liegt ebenfalls über der bisherigen Prognosespanne (2,15 bis 2,30 Dollar). Bemerkenswert hoch ist allerdings auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis, dass nach dem Kurssprung (trotz der Prognoseanhebung) derzeit bei 120 liegt.