Monday.com: Israelischer Softwarekonzern auf Wachstumskurs
Zuletzt tat sich die Aktie des israelischen Unternehmens Monday.com schwer. Von ihrem Jahreshoch Anfang Dezember rutschten die Papiere beinahe ein Viertel in den Keller. Trotz des Rücksetzers beträgt das Kursplus im aktuellen Jahr noch 29%. Operativ zeigte der Softwarekonzern zuletzt eine beachtliche Wachstumsdynamik. Bereits drei Mal in diesem Jahr hob das Management die Jahresprognose an.
Monday.com – mit No Code zum Erfolg
Bevor wir auf die aktuelle Geschäftsentwicklung im Detail kommen, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell des israelischen Start-ups erst einmal vorstellen: Monday.com stellt mit sogenannter No-Code- oder Low-Code-Software einzelne Bausteine zur Verfügung, mit denen Unternehmen ohne beziehungsweise mit nur wenig Programmieraufwand Workflow-Prozesse und Projekte digitalisieren können. Die Einsatzbereiche sind vielfältig und können vom Marketing, der Personalverwaltung, Kundenbeziehungen oder die Softwareentwicklung betreffen.
Dabei verfügt der Konzern über renommierte Kundschaft. Sogar Großkonzerne wie Universal Mucis, Mars, Bayer oder auch die US-Armee setzten auf die Monday.com-Software.
Umsatzwachstum von 33% im dritten Quartal
Zuletzt zeigte das Unternehmen ein dynamisches Wachstum: Im zurückliegenden dritten Quartal kletterten die Umsätze um 32,7% auf 251 Millionen Dollar in die Höhe. Das lag 4,7 Millionen Dollar über den Konsensschätzungen. Im Vergleich zu den Vorquartalen (Q2: +34,3%; Q1: +33%) konnte die enorme Wachstumsdynamik beibehalten werden
Großkunden gewinnen an Bedeutung
Deutlich nach oben ging es auch bei der Anzahl der Großkunden. So zahlen schon 2.907 Kunden mehr als 50.000 Dollar p.a. für ihre Monday Subskription, das sind 40% mehr solcher „Enterprise“-Kunden als ein Jahr zuvor. Bei Kunden mit einem Vertragsvolumen von mehr als 100.000 Dollar pro Jahr verzeichnete der Konzern sogar einen Anstieg um 44% auf 1.080.
Monday.com mit Gewinnsprung
Auch bei der Gewinnentwicklung macht der Konzern Fortschritte: Der bereinigte Nettogewinn kletterte im Jahresvergleich von 33 auf 44,9 Millionen Dollar in die Höhe. Beim bereinigten Ergebnis stand am Ende ein Gewinn von 85 Cent je Aktie in den Büchern des Konzerns. Zum Vergleich: Die Wallstreet-Analysten waren im Vorfeld lediglich von 63 Cent je Anteilschein ausgegangen.
Prognose wird angehoben
Zuversichtlich zeigt sich auch das Monday.com-Management, das wiederholt die Prognose anhob. Für das gesamte Geschäftsjahr 2024 stellt das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 964 bis 966 Millionen Dollar in Aussicht. Das entspricht einem Umsatzwachstum von bis zu 32%. Zugleich erwartet der Finanzchef Eliran Glazer einen bereinigten operativen Gewinn zwischen 121 bis 123 Millionen Dollar.
Für Sie zum Vergleich: Zum Jahresstart (bei Vorlage der 2023er Zahlen im Februar 2024) ging das Monday.com-Management von einem 2024er Umsatz von 926 bis 932 Millionen Dollar und von einem bereinigten operativen Gewinn zwischen 58 und 64 Millionen Dollar aus. Inzwischen hat sich die Gewinnprognose innerhalb weniger Monate verdoppelt. In anderen Worten: Die Zielspanne für die operative Gewinnmarge wurde von 6% bis 7% auf nunmehr 12% bis 13% nach oben geschraubt.
Analysten sehen über 30% Kurspotenzial
Unterdessen sind die Analysten laut Marketwatch.com positiv gestimmt, was die Aktie angeht. Von 25 Experten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 19 zum Kauf der Papiere. Der Rest votiert zum Halten der Aktie. Auf Basis der Gewinnschätzungen für 2025 handelt die Monday.com-Aktie mit dem 66-fachen der erwarteten Gewinne.
Die Kursziele rangieren zwischen 270 und 355 Dollar je Aktie. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 325,50 Dollar rund 34% über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.