Monday.com-Aktie klettert auf neues Jahreshoch

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Während vor allem Technologieaktien zuletzt keinen leichten Stand hatten, zog der Kurs der Aktie des israelischen Unternehmens Monday.com kräftig an. Die Aktie des Workflow-Software-Anbieters schoss nach Vorlage der Geschäftszahlen am Montag um 14% in die Höhe. Gestern folgte im Nachmittagshandel ein weiterer Anstieg um über 2% auf  ein neues Allzeithoch. Damit liegt das Kursplus im Börsenjahr 2024 bei 41%. Dabei konnte der Konzern nicht nur die Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich übertreffen, sondern auch mit einer angehobenen Prognose bei den Anlegern punkten.

Monday.com – mit No Code zum Erfolg

Bevor wir auf die aktuelle Geschäftsentwicklung im Detail kommen, möchte ich Ihnen das Geschäftsmodell des israelischen Start-ups erst einmal vorstellen: Monday.com stellt mit sogenannter No-Code- oder Low-Code-Software einzelne Bausteine zur Verfügung, mit denen Unternehmen ohne beziehungsweise mit nur wenig Programmieraufwand Workflow-Prozesse und Projekte digitalisieren können. Die Einsatzbereiche sind vielfältig und können vom Marketing, der Personalverwaltung, Kundenbeziehungen oder die Softwareentwicklung betreffen.

Dabei verfügt der Konzern über renommierte Kundschaft. Sogar Großkonzerne wie Universal Mucis, Mars, Bayer oder auch die US-Armee setzten auf die Monday.com-Software.

Umsatzwachstum von 34% im zweiten Quartal

Zuletzt zeigte das Unternehmen ein dynamisches Wachstum: Im zurückliegenden zweiten Quartal kletterten die Umsätze um 34,4% auf 236,1 Millionen Dollar in die Höhe. Das lag 7,01 Millionen Dollar über den Konsensschätzungen. Im Vergleich zum ersten Quartal (Umsatz +33%) konnte die Wachstumsdynamik damit sogar leicht gesteigert werdene.  

Bemerkenswert: Die sogenannte Net Retention Rate (NRR) lag bei Kunden mit mehr als 10 Nutzern bei hohen 114%. Dabei handelt es sich um eine der wichtigsten Kennziffern in der Analyse von Subskriptions-Geschäftsmodellen.

Zum Hintergrund: Die NRR besagt, wie sich der Umsatz mit Bestandskunden im Zeitablauf verändert und wird berechnet als Umsatz der Vorperiode minus “Churn Rate” (Umsatz, der durch Kundenverluste oder geringere Preise fehlt) zuzüglich der “Expansion Rate” (zusätzlicher Umsatz mit diesen Kunden durch Nutzungssteigerung, Upsell, Preiserhöhungen).

NRR-Werte über 100% bedeuten ein Wachstum des Umsatzes mit der Bestandskundschaft und sind gleichzeitig ein Hinweis auf hohe Kundenzufriedenheit.

Großkunden gewinnen an Bedeutung

Deutlich nach oben ging es auch bei der Anzahl der Großkunden, die mehr als 50.000 Dollar an Jahresumsatz generieren: Im Jahresvergleich konnten 821 neue Kunden in dieser Kategorie gewonnen werden (+43%). Bei Kunden mit einem Vertragsvolumen von jährlich über 100.000 Dollar verzeichnete Monday.com sogar einen Anstieg um 49% (+322 Kunden) auf insgesamt 1.009 Kunden.

Monday.com mit Gewinnsprung

Auch bei der Gewinnentwicklung macht der Konzern Fortschritte: Der Nettogewinn kletterte im Jahresvergleich von 20,9 auf 49,3 Millionen Dollar in die Höhe. Beim bereinigten Ergebnis stand am Ende ein Gewinn von 94 Cent je Aktie in den Büchern des Konzerns. Zum Vergleich: Die Wallstreet-Analysten waren im Vorfeld lediglich von 56 Cent je Anteilschein ausgegangen.

Prognose wird angehoben

Für das gesamte Geschäftsjahr 2024 stellt das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 956 bis 961 Millionen Dollar (bislang 942 bis 948 Millionen Dollar) in Aussicht. Das entspricht einem Umsatzwachstum von bis zu 30%. Zugleich erwartet der Finanzchef Eliran Glazer einen bereinigten Gewinn zwischen 100 und 105 Millionen Dollar. Damit wurde die ursprüngliche Spanne nochmals um 22 Millionen Dollar angehoben.

Fazit: Die Zahlen des Workflow-Spezialisten Monday.com lagen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn über den Erwartungen. Auch die angehobene Prognose macht deutlich, dass sich der Konzern weiter auf einem klaren Wachstumspfad befindet. Die Anleger honorieren dies und haben für einen kräftigen Kursanstieg gesorgt. Mittlerweile liegt der Börsenwert des Softwareunternehmens bei knapp über 13 Milliarden Dollar.