Micron Technology-Aktie hebt nach Zahlen ab
Die Ergebnisse des Halbleiter-Spezialisten waren mit Hochspannung erwartet worden und trafen voll ins Schwarze. Die Geschäfte des Chip-Riesen laufen weiter auf Hochtouren und die Konzernführung strotzt vor Zuversicht. Das könnte auch ein positives Signal für den Gesamtmarkt sein. Denn der Chip-Sektor gilt als Frühindikator für die globale Konjunktur: Halbleiter gelten als eine Schlüsselindustrie für das globale Wirtschaftswachstum, da sie für viele verschiedene Industrien unverzichtbar sind. Wenn Halbleiterunternehmen gute Geschäftszahlen vorlegen, signalisiert dies eine gesunde Nachfrage nach Produkten in einer Vielzahl von Sektoren.
Micron Technology: Chip-Spezialist mit 43.000 Mitarbeitern
Micron Technology ist ein Technologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Boise (Idaho, USA). Das Unternehmen gehört zu den fünf größten Halbleiterherstellern der Welt und beschäftigt aktuell ca. 43.000 Mitarbeiter.
Das Portfolio umfasst Speicherprodukte (dynamische Speicher, Flash-Speicher, etc.) und Halbleitersysteme. Die Speicherlösungen der Gesellschaft unterstützen bahnbrechende Trends wie künstliche Intelligenz, 5G, maschinelles Lernen und autonome Fahrzeuge in wichtigen Marktsegmenten wie Mobile, Data Center, Client, Consumer, Industrie, Grafik, Automotive und Netzwerke. Micron Technology vermarktet seine Produkte durch interne Vertriebsmitarbeiter, unabhängige Handelsvertreter und Distributoren in erster Linie an OEM und Händler auf der ganzen Welt.
KI-Nachfrage beflügelt die Geschäfte
Zuletzt konnte der US-Konzern vor allem von dem stark wachsenden Bedarfs an Hochleistungsspeichern für Künstliche Intelligenz (KI) profitieren. Zum Hintergrund: Micron verkauft eine wichtige Komponente der KI-Hardware – Hochbandbreitenspeicher (HBMs). Diese können in kurzer Zeit sehr viele Daten zwischenspeichern und wieder abrufen. Sie sind daher für rechenintensive KI-Anwendungen, bei denen riesige Datenmengen gleichzeitig verarbeitet werden müssen, heiß begehrt.
Das zeigt sich auch im Zahlenwerk: Im abgelaufenen vierten Quartal (Anm.: Microns Geschäftsjahr endet am 31. August) kletterte der Umsatz um 93% auf 7,75 Milliarden Dollar in die Höhe. Damit wurden die Analystenschätzungen nochmals leicht um 100 Millionen Dollar übertroffen.
Gewinnmargen deutlich verbessert
Gleichzeitig zeigte der Halbleiterkonzern deutliche Fortschritte bei der Gewinnentwicklung. Das operative Ergebnis drehte von -1,47 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf +1,52 Milliarden Dollar. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 887 Millionen Dollar in den Büchern des Unternehmens. Bereinigt um Sondereffekte lag der Gewinn bei 1,18 Dollar je Aktie. Auch das lag über den Erwartungen der Wallstreet-Banker, die im Vorfeld der Zahlen lediglich mit 1,11 Dollar je Anteilschein gerechnet hatten.
Konzernführung strotzt vor Zuversicht
Was den Anlegern aber am meisten gefallen haben dürfte, waren wohl die Aussicht des Managements. „Wir beginnen das Geschäftsjahr 2025 mit der besten Wettbewerbsposition in der Geschichte“, so der Konzern. Der Ausblick fiel überraschend optimistisch aus.
Für das laufende Quartal stellt Micron einen Umsatz in Höhe von 8,7 Milliarden Dollar (plus/minus 200 Millionen Dollar), in Aussicht. Das liegt nochmals ein gutes Stück über den bisherigen Markterwartungen (8,28 Milliarden Dollar).
Aktie legt deutlich zu
Entsprechend positiv fiel die Kursreaktion gestern aus. Mit massiven Käufen trieben die Anleger gestern Nachmittag die Micron Technology-Aktie um 17% in die Höhe. Damit steigt der Börsenwert des Halbleiterherstellers auf rund 125 Milliarden Dollar.
