Logitech schraubt Ausblick abermals nach oben

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Der schweizerisch-amerikanischen Hardwarespezialist Logitech ist auf dem Wachstumspfad. Mit Ergebnissen über den Erwartungen konnte der Konzern positiv überraschen. Zumal das Management zum zweiten Mal in diesem Jahr die Prognose nach geschraubt hat. Diese Zuversicht half dem Aktienkurs allerdings nicht auf die Beine. Gestern Nachmittag verloren die Logitech-Papiere an der Wallstreet 9% an Wert. Damit liegt die Aktie im Börsenjahr 2024 mit knapp 13% in der Verlustzone und hinkt dem breiten Markt deutlich hinterher.

Logitech – mit Mäusen fing alles an

Bevor wir auf die aktuellen Zahlen kommen, möchte ich Ihnen das Unternehmen erst einmal näher vorstellen: Logitech International SA ist ein schweizerisch-amerikanisches Unternehmen, das 1981 von Daniel Borel und Pierluigi Zappacosta gegründet wurde. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Lausanne und Newark (Kalifornien) und beschäftigt mehr als 8.200 Mitarbeiter weltweit.

Zu Beginn konzentrierte sich der Konzern vor allem auf Computer-Mäuse, bevor sich Logitech zu einem Weltmarktführer in der Computerperipherieindustrie entwickelte. Heute bietet Logitech eine breite Palette von Produkten an, darunter Tastaturen, Webcams, Lautsprecher, Headsets, Game-Controller und mehr. Logitech ist bekannt für seine innovativen Produkte und sein Engagement für Qualität und Kundenzufriedenheit.

Sämtliche Produkte des Unternehmens werden als letzte Schnittstelle zwischen Benutzer und dem PC, der Spielkonsole oder dem digitalen Musik- oder Unterhaltungssystem verstanden.

6% Umsatzwachstum im zweiten Quartal

Im zurückliegenden zweiten Quartal (Anm.: Logitech hat ein gebrochenes Geschäftsjahr, das am 31. März endet) konnte der Computerzubehörhersteller Logitech weiterwachsen: Unter dem Strich ging ein Umsatz von 1,16 Milliarden Dollar durch die Bücher (+6% vs. Vorjahr). Laut dem Firmenchef Hanneke Faber war der Zuwachs über alle Regionen und nahezu alle Kategorien breit untermauert gewesen.

Ein Blick hinter die Kulissen: Während die Verkäufe von Gaming-Zubehör um 7% zulegten, kletterte der Absatz bei Tastaturen um 8% nach oben. Die Nachfrage bei Video Collaboration, also der Ausrüstung für Konferenzräume, stieg derweil um 5% an. Besonders kräftig verbesserte sich das etwas kleinere Segment für Tablet-Zubehör zu (+34%), während sich der Umsatz mit Webcams um 9%reduzierte.

Bruttomarge verbessert sich deutlich

Dabei hatte der Konzern seine Kosten fest im Griff und konnte seine Profitabilität verbessern. Die Bruttomarge verbesserte sich um 2,1 Prozentpunkte auf 43,6%. Der operative Gewinn stieg derweil um 3% auf 161 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um 10% auf 0,95 Dollar je Aktie. Bereinigt um Sondereffekte (NON-GAAP) stand ein Plus von 10% auf 1,20 Dollar je Aktie in den Büchern des Unternehmens.

Konzernführung hebt Prognose an

Unterdessen zeigt sich das Management zuversichtlich und hat den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr nochmals angehoben. Vorstand Hanneke Faber stellt nun einen Umsatz von 4,39 bis 4,47 Milliarden Dollar in Aussicht. Bislang waren „lediglich“ 4,34 bis 4,43 Milliarden Dollar angepeilt worden. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 2% bis 4%.

Beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde die Messlatte auf 720 auf 750 Millionen Dollar nach oben geschraubt. Bislang waren 700 bis 720 Millionen Euro avisiert worden.

Meinungen der Analysten gehen stark auseinander

Derweil zeigen sich die Analysten uneinheitlich. Laut der Finanzwebseite Marketwatch.com raten von 17 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, nur 6 zum Kauf der Papiere. Weitere 7 Analysten stufen den Titel als Halteposition ein, während 4 Banker sogar eine Verkaufsempfehlung aussprechen. Auf Basis der Konsensschätzungen für das laufende Geschäftsjahr (3,97 Dollar je Aktie) wird die Aktie derzeit mit dem rund 21-fachen der erwarteten Gewinne an der Börse bewertet. Im Durchschnitt taxieren die Analysten einen fairen Wert von 95,34 Dollar je Aktie. Das liegt 14%über dem Kurs, der im gestrigen Nachmittagshandel für die Papiere gezahlt wurde (83,52 Dollar / 17 Uhr).