Kurskollaps bei Philips-Aktie

Inhaltsverzeichnis

Satz mit X, das war wohl nichts. Zum Wochenbeginn stutzte die niederländische Medizintechnik-Firma Philips ihre Umsatzziele zusammen. Ursächlich sind die schwächelnde Nachfrage in China, die für Bremsspuren sorgt.

Die Reaktion der Anleger folgte prompt. Am Montag krachte der Aktienkurs der Philips-Papiere zeitweise um 18% in den Keller. Damit verzeichnete die Aktie den größten Tagesverlust seit 32 Jahren.

Gesundheitsspezialist aus den Niederlanden

Koninklijke Philips N.V. ist ein weltweit führender Technologie- und Gesundheitskonzern. Das niederländische Unternehmen ist in erster Linie auf Healthcare- und Gesundheitsprodukte ausgerichtet und besetzt marktführende Positionen in den Bereichen Kardiologie, Notfallmedizin und Gesundheitsversorgung.

Die Produktpalette des Unternehmens versorgt Fachkräfte und Patienten in jedem Stadium des Krankheitsverlauf: von der Vorsorge über die Diagnose und Behandlung bis hin zur Patientenüberwachung und dem aktiven Gesundheitsmanagement sowohl stationär als auch im Heimbereich. Darüber hinaus bietet der Konzern Produkte für Privatpersonen, die sich auf die Bereiche Gesundheit und Wohlbefinden konzentrieren.

China sorgt für deutliche Bremsspuren

Der Medizintechnikkonzern Philips hat derweil mit anhaltenden Problemen in seinem China-Geschäft zu kämpfen. Wie die Niederländer mitteilten, hat sich die Nachfrage unter anderem von Krankenhäusern weiter verschlechtert. Seit gut einem Jahr geht die Regierung in Peking verstärkt gegen mögliche Bestechung im Gesundheitssektor vor.

Die Leistung des Unternehmens in den Segmenten Connected Care und Personal Health sowie in den Bereichen Ultraschall und Imaging wurde als nicht zufriedenstellend bezeichnet.

Umsatz unverändert – Auftragseingang leicht im Minus

Der Umsatz der Gruppe belief sich im abgelaufenen Quartal auf 4,4 Milliarden Euro und verharrte damit auf dem Niveau des Vorjahres. Die Analysten waren im Vorfeld von einem Umsatzanstieg um 2,1% ausgegangen.

Durch die rigide Kostenkontrolle verzeichnete das Unternehmen aber einen Anstieg der Gewinnmarge (EBITA) um 1,6 Prozentpunkte auf 11,8%. Entsprechend kletterte das operative Ergebnis um 13% auf 516 Millionen Euro in die Höhe und traf damit die Erwartungen der Analysten.

Umsatzprognose wird gekappt

Zeitglich trat das Management auf die Euphorie-Bremse. Statt einem Umsatzwachstum von 3% bis 5% stellt die Konzernführung nun nur noch ein Plus von 0,5% bis 1,5% in Aussicht. Währungs- und Portfolioeffekte sind dabei ausgeklammert. Zuversichtlich zeigen sich die Niederländer hingegen bei der Margenentwicklung. Bei der bereinigten operativen Marge avisiert Philips mit 11,5% das obere Niveau der bislang angepeilten Bandbreite.

Philips-Aktie mit deutlichem Rücksetzer

Die Philips-Anleger gingen nach der reduzierten Umsatzprognose erst einmal auf Abstand. Allerdings folgte dem kräftigen Kurssturz vom Montag am Dienstag bereits wieder eine kleine Gegenbewegung. Ohnehin sieht es im aktuellen Börsenjahr mit einem Kursplus von knapp über 20% bei der Philips-Aktie alles andere als schlecht aus.

Seit der kostspieligen Rückrufaktionen von Beatmungsgeräten (Anm.: der größte Rückruf von Medizinprodukten), der im Sommer 2021 begann und die Aktie in 2022 bis auf unter 12 Euro in den Keller drückte, hat sich die Aktie trotz des jüngsten Kursrutsches, mehr als verdoppelt.