Kion: Zahlen für 2024 besser als erwartet

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Gestern haben europäische Rüstungsaktien einen satten Kurssprung hingelegt. Im laufenden Jahr präsentieren sich aber nicht nur Rüstungswerte stark, sondern auch viele Zykliker. So auch die Aktie von Kion, einem Spezialisten für Gabelstapler und Logistik-Lösungen. Das Papier legte seit Jahresbeginn schon um rund 20% zu.

Das liegt auch daran, dass das Unternehmen kürzlich Vorabzahlen für 2024 veröffentlicht hat, die über den Erwartungen des Marktes lagen. Mehr dazu gleich. Zunächst aber ein kurzer Blick auf das Geschäftsmodell.

Das Geschäftsmodell von Kion  

Kion ist ein weltweit führender Anbieter von Gabel­staplern, Lagertechnik und verbundenen Dienstleistungen sowie Supply-Chain-Lösungen (Supply-Chain = Lieferkette). In mehr als 100 Ländern optimiert Kion mit seinen Logistik-Lösungen den Material- und Informations­fluss in Fabriken, Lagerhäusern und Vertriebs­zentren.

Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge in Europa der größte Hersteller von Flurförder­zeugen, weltweit die Nummer zwei und zudem führender Anbieter von Automatisierungs­technologie.

Die guten Vorabzahlen für 2024 im Überblick

Kion konnte den Umsatz gemäß vorläufigen Berechnungen im Jahr 2024 leicht von 11,434 auf 11,503 Mrd. Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) legte deutlich überproportional zum Umsatz um 15,9% von 791 auf 917 Mio. Euro zu. Die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) erreichte starke 8% (Vorjahr: 6,9%).

Ebenfalls positiv: Der Free Cashflow (Kassenzufluss) erreichte mit 702 Mio. Euro einen starken Wert, und der ROCE kletterte von 7,7 auf 8,7%. Zur Erläuterung: ROCE steht für Return on Capital Employed. Dieser Wert gibt die Rendite auf das Kapital an, das für das operative Geschäft notwendigerweise eingesetzt werden muss.

Jährliche Kosteneinsparungen in dreistelliger Millionenhöhe geplant

Darüber hinaus hat der Kion-Vorstand ein Effizienzprogramm zur Erhaltung der Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit des Unternehmens beschlossen. Ziel sind nachhaltige Kosteneinsparungen in Höhe von jährlich etwa 140 bis 160 Mio. Euro.

Diese Einsparungen sollen vollumfänglich bereits ab dem kommenden Geschäftsjahr zum Tragen kommen. Der Haken: Die Umsetzung der Kosteneinsparmaßnahmen werden im laufenden Jahr Einmalaufwendungen in Höhe von rund 240 bis 260 Mio. Euro verursachen. Infolgedessen werden Free Cashflow und Nettogewinn im laufenden Jahr hinter den Markterwartungen zurückbleiben.

Es handelt sich hierbei aber – wie bereits geschrieben – um einen Einmaleffekt. Ab 2026 werden die jährlichen Kosten dafür um bis zu 160 Mio. Euro niedriger ausfallen. Damit ist die Kion-Aktie nach meinen Analysen trotz der starken Performance seit Jahresbeginn durchaus einen Blick wert.