Jenoptik verschiebt Prognose für 2025 um ein Jahr

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Noch laufen die Geschäfte des MDAX-Unternehmens Jenoptik gut. So bestätigte der Vorstand des thüringischen Technologieunternehmens am 5. November 2024 die bisherige Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr. Allerdings wird das Jenaer Traditionsunternehmen seine für 2025 gemachten Prognosen nicht erreichen können und verschiebt diese auf 2026.

Hauptgründe hierfür sind die Verzögerung des Aufschwungs in der Halbleiterausrüstungs-industrie sowie die gegenwärtig hohen allgemeinen Marktunsicherheiten, so das Unter-nehmen. Bevor ich die Prognoseanpassungen im Detail erläutere, möchte ich Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen.

Jenoptik im Kurzüberblick

Die Jenoptik AG ist ein Nachfolgeunternehmen der 1846 von Carl Zeiss in Jena eröffneten Werkstatt für Feinmechanik und Optik. Jenoptik entstand in der Wendezeit aus dem Kombinat VEB Carl Zeiss Jena, aus dem die Treuhandanstalt 1990 zunächst die Jenoptik Carl Zeiss Jena GmbH gründete.

Ein Jahr später ging daraus die Jenoptik GmbH als landeseigenes Unternehmen hervor. 1996 wurde Jenoptik in eine AG umfirmiert. 1998 folgte der Börsengang an der Frankfurter Börse. Seit 2018 fokussiert sich Jenoptik auf die Geschäfte rund um Optik und Photonik und zählt zu den weltweit größten und führenden Unternehmen in diesem Bereich.

Zum Produktportfolio gehören z.B. Mikroskop- und Thermografiekameras, Laser und Objektive. Auch Systeme für die Geschwindigkeitsüberwachung (Blitzer) sowie Lösungen für die automatische Nummernschilderkennung gehören zum Angebot des Jenaer Unternehmens.

Zu den Kunden von Jenoptik zählen Unternehmen aus den Bereichen der Automobilindustrie, Verteidigung und Sicherheit, Elektronik und Informationstechnologie, Medizin und Life Science, Industrie und Maschinenbau, Halbleiterausrüstung und öffentliche Sicherheit. Das thüringische Unternehmen beschäftigt mehr als 4.600 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland und Niederlassungen in mehr als 80 Ländern.

Prognose für 2024 bestätigt

Für das laufende Geschäftsjahr 2024 hat Jenoptik seine Prognose aufgrund des weiterhin guten Auftragsbestands bestätigt. Danach rechnen die Thüringer mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie einer Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) von 19,5 bis 20%.

In dieser Prognose ist eine erwartete Belastung von etwa 0,5 Prozentpunkten für den Umzug an den neuen Halbleiterstandort in Dresden berücksichtigt. Der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2024 wird voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert liegen.

Prognose für 2025 auf 2026 verschoben

Der Jenoptik-Vorstand geht nach aktueller Einschätzung davon aus, dass der zyklische Aufschwung in der Halbleiterausrüstungsindustrie später eintreten wird als ursprünglich erwartet und sich die gegenwärtig hohen allgemeinen Marktunsicherheiten fortsetzen.

Daher rechnet das Unternehmen nunmehr damit, die für das Geschäftsjahr 2025 prognostizierten Ziele (ein Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro sowie eine EBITDA-Marge von 21 bis 22%) erst im Jahr 2026 erreichen zu können.

Die Jenoptik-Aktie hat seit Jahresbeginn um knapp 20% an Wert eingebüßt. Mittel- und längerfristig orientierten Anlegern könnte das derzeit gedrückte Kursniveau eine interessante Einstiegsgelegenheit bieten, sofern Sie davon ausgehen, dass das Unternehmen operativ wieder in die Erfolgsspur zurückkehren wird.