Intuitive Surgical-Aktie klettert auf neues Allzeithoch

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Wenn Anleger von Roboter-Aktien sprechen, dann fällt schnell der Name des US-Konzerns Intuitive Surgical – und das vollkommen zu Recht. Denn der Hersteller von Operations-Robotern ist nicht nur ein sogenannter Pure Play, d. h. die Firma erzielt 100% ihrer Einnahmen aus dem Wachstumsmarkt „Robotik“, sondern auch der unangefochtene Marktführer auf dem Gebiet der Roboterchirurgie.

Die gerade vorgelegten Zahlen konnten die Analystenschätzungen übertreffen und halfen dem Aktienkurs auf die Beine. Am Freitag nach Vorlag der Geschäftszahlen zogen die Intuitive Surgical-Papiere um über 9% an. Damit erreichte die Aktie ein neues Allzeithoch.

Intuitive Surgical – der Platzhirsch unter den Operationsroboterherstellern

Intuitive Surgical stellt Medizinroboter her, mit deren Hilfe Chirurgen komplexe Operationen minimalinvasiv durchführen. Demnach wird für die Operationen der Körper nicht mehr aufgeschnitten. Vielmehr werden durch Einstiche, Kameras und Instrumente mit Hilfe von Roboterarmen in den Körper eingeführt, um die Operationen im Körperinneren durchzuführen.

Das wichtigste Produkt ist das sogenannte „da Vinci“-OP-System: Dies ist ein roboter-assistiertes Chirurgie System, das inzwischen in zahlreichen großen Kliniken rund um die Welt bei Eingriffen im Darmbereich, Magen, Herz, Leber, Speiseröhre und Gallenblase zum Einsatz kommt.

Umsatz steigt um 13% an

Im abgelaufenen zweiten Quartal liefen die Geschäfte auf Hochtouren: Das Unternehmen platzierte 341 Da Vinci-Operationsroboter. Insgesamt erhöhte sich die Anzahl der installierten Robotersysteme von Oktober bis Dezember auf 9.203 (+14% vs. Vorjahr). Damit lag die Wachstumsrate exakt auf dem hohen Niveau des ersten Quartals. Noch etwas stärker (+17%) stieg die Anzahl der durchgeführten Operationen an.

Hoher Anteil wiederkehrender Erlöse

Insgesamt gingen bei Intuitive Surgical im ersten Quartal 2 Milliarden Dollar an Umsatz durch die Bücher. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 13,6% und lag nochmals 30 Millionen Dollar über den ambitionierten Schätzungen der Wallstreet Banker. 

Beeindruckend: 1,71 Milliarden Dollar (+16% vs. Q2 2023) beziehungsweise 86% der gesamten Konzernerlöse waren wiederkehrender Natur: Dahinter verbergen sich lukrative Umsätze mit Operationsbesteck und Service- beziehungsweise Wartungsumsätze. Der eigentliche Verkauf der Operationsroboter ist also für den erheblich kleineren Teil der Umsätze verantwortlich. Im Jahresvergleich konnte der Anteil der wiederkehrenden Erlöse nochmals um einen Prozentpunkt gesteigert werden.

Robotersysteme für Lungenbiopsien mit hoher Wachstumsdynamik

Besonders stark wächst Intuitive Surgical übrigens beim Robotereinsatz für Lungenbiopsien. Das Ion Endoluminal System von Intuitive Surgical ist ein flexibles Werkzeug, das speziell für die sichere Entnahme von Tumorproben, die tief in der Lunge eines Patienten eingebettet sind, entwickelt wurde.

Im zweiten Quartal erhöhte sich die Anzahl der ausgelieferten Systeme im Jahresvergleich um 55% auf mittlerweile 678. Mit der deutlich erhöhten Anzahl der ausgelieferten Systeme ist auch die Anzahl der durchgeführten Biopsien zuletzt sprunghaft angestiegen. Die Anzahl der Ion-Verfahren zog im zweiten Quartal sogar um 82% auf rund 23.200 an.       .

Intuitive Surgical mit Gewinnsprung

Unter dem Strich stand ein bereinigter Nettogewinn von 641 Millionen Dollar beziehungsweise 1,78 Dollar je Aktie in den Büchern (+25% vs. Q2 2023). Die Erwartungen der Wallstreet-Banker konnten damit um 24 Cent je Aktie beziehungsweise 15% übertroffen werden. Das Ergebnis entspricht einer Nettogewinnmarge (Anm.: Nettogewinn in Relation zum Gesamtumsatz) von 32%.

Aktie sportlich bewertet

Ein Blick auf die Analystenprognosen zeigt: Von 31 Experten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten 20 zum Kauf der Papiere. Die übrigen 11 Analysten votieren bei der Aktie zum Halten. Bei einem erwarteten Gewinn von 7,60 Dollar je Aktie für 2025 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei knapp 60. Das erscheint auf den ersten Blick ziemlich viel, spricht aber dafür, dass die Anleger die hohen wiederkehrenden Erlöse und die starke Marktposition des Unternehmens zu schätzen wissen.