Intel-Aktie: Crash mit Nvidia-Folgen

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„Dumm gelaufen“, könnte ich sagen: Gestern schrieb ich Ihnen über die Aktie von Nvidia. Heute leidet der US-Titel unter dem Einbruch des Konkurrenten Intel. Intel zieht die gesamte Branche nach unten, womit es sich für Sie lohnt, auch hier einen Blick zu riskieren.

Intel hat in den ersten Stunden des laufenden Handelstages einen Abschlag von über 20 % hinnehmen müssen. Das entspricht einem gigantischen Abschlag, denn der Konzern war bis dato gut 120 Mrd. Dollar am Aktienmarkt wert. Dass dies die Börsen bei Technologie-Aktien insgesamt belastet, ist wenig verwunderlich.

Intel: Kosten-Killer-Programm

Intel hat nun mit seinen Zahlen und Ankündigungen am Ende enttäuscht. Das Unternehmen hat seine Umsatzprognose für das 3. Quartal abgegeben und liegt unter den Schätzungen, wie es heißt. 12,5 bis 13,5 Mrd. Dollar seien als Umsatz zu erwarten, während die Analysten bis dato 14,35 Mrd. Dollar erwartet haben.

Grund sind die schrumpfenden Ausgaben für „traditionelle Halbleiter für Rechenzentren“ und die Konzentration der Investitionen auf KI-Chips. Hier führt wiederum Nvidia den Markt an, gut 80 % dieser Chips verkauft dieser Gigant. Die trüben Aussichten bei Intel wiederum führen zu Konsequenzen.

Das Unternehmen kündigte an, es benötige weniger Mitarbeiter in der Zentrale, sondern mehr Kraft im Außendienst, um die Kunden dort zu unterstützen. Das heißt übersetzt: Intel entlässt ca. 17.500 Mitarbeiter. Dies ist eine nachvollziehbare Entscheidung auf der einen Seite – und ein Alarmsignal für die Branche, so zumindest die Reaktion an den Märkten. Intel hat damit 15 % seiner Mitarbeiter entlassen!

Zweifel an Intel wachsen

Erste Stimmen von Analysten zeigten, dass die Frage sein wird, ob dieser Schritt ausreicht. Die Börse hat mit dem mächtigen Abschlag ein ähnliches Fazit formuliert und schickte den Kurs wie beschrieben auf überdurchschnittlich frappierende Talfahrt. Die Frage wird sein, ob die Kosten schnell genug sinken.

Die Kapitalkosten sollen nun bis zum Jahr 2025 um 17 % auf 21,5 Mrd. Dollar sinken. Die liquiden Mittel belaufen sich noch auf 11,29 Mrd. Dollar, während die kurzfristigen Verbindlichkeiten 32 Mrd. Dollar umfassen. Die Zahlen zeigen tatsächlich ein Ungleichgewicht, da das Unternehmen a) nicht schnell genug am KI-Markt wächst und die Umsätze zurückbleiben und b) offenbar die Kosten senken muss und liquide Mittel zurückhält (Dividenden). Die Dividenden sind für das vierte Quartal gestrichen – und dies ist eine gleichfalls nachvollziehbare, aber schmerzhafte Reaktion für Aktionäre.

Der Markt reagierte empfindlich. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Intel sich wieder berappelt – allerdings ist dies eine echte Wette auf ein KI-Comeback. Es gibt – wie etwa mit Nvidia – solidere Unternehmen, die den KI-Markt beherrschen.

Intel: Zu wenig Umsatz, zu hohe Kosten, – WKN: 855681 – ISIN: US4581401001

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/visualizations/US4581401001/EI/intel-corp