Gold: Das bessere Bitcoin?
Vor uns liegt eine weitere Zinssenkung in den USA. Die Fed wird am Mittwoch die Zinsen wahrscheinlich um 0,25 Punkte senken, so die Schätzung. Die EZB war schon vorangeprescht und hat in der zurückliegenden Woche die Zinsen entsprechend gesenkt.
Viele Investoren fürchten nun eine erneut aufflammende Inflation. Gold oder Kryptowährungen könnten für Sie eine Alternative sein, heißt es oft – ich würde in aller Regel eher auf Gold setzen. Gold wird langfristig eine Absicherung gegen Kaufkraftverlust sein, von Trading-Ideen würde ich Ihnen jedoch weiterhin abraten.
Gold – traditionelle Werte
Gold ist eigentlich immer eine gefragte Währung. Das gelbe Edelmetall gilt seit Jahrtausenden als Währung, jedenfalls im Gebrauch. Wer mit Gold zahlen möchte, wird immer einen Weg finden, Waren und Dienstleistungen zu kaufen. Berühmt ist das Beispiel zum Vergleich der Kleidung im alten Rom und heute. Für einen Maßanzug müssen Sie in Gold gewogen in etwa so viel zahlen wie vor gut 2.000 Jahren.
Bitcoin und Co. haben – neben allen Trading-Chancen – einen gewaltigen Nachteil: Sie sind als Zahlungsmittel nicht anerkannt und auch inoffiziell bei weitem nicht überall einsetzbar. Das bedeutet im Alltag, dass die Kryptowährungen am Ende keine „Währungen“ sind, kein Tauschmittel oder Wertaufbewahrungsmittel, wie die Volkswirte es verlangen würden, sondern reines Spekulationsobjekt.
Wenn Sie den Bitcoin kaufen, werden Sie nicht darauf setzen können, damit den Euro abzusichern – sondern darauf, dass es andere Spekulanten gibt, die dann noch mehr zahlen. Aus Sicht der Währungsabsicherung würde ich daher Gold stets vorziehen. Es ist ebenso einfach für Sie zu erwerben wie der Bitcoin (oder andere Kryptowährungen).
Gold – ganz einfach!
Sie können wie seit langem empfohlen einfach Zertifikate auf den Goldpreis kaufen. Dabei sollten Sie sich auf jene Schuldscheine konzentrieren, bei denen das Papier goldhinterlegt ist. Reine Preis-Zertifikate ohne Hinterlegung sind keine Gold-Investments, sondern Goldpreis-Spekulationen.
Demgegenüber sind Zertifikate wie etwa das Euwax Gold II (bei der Boerse-Stuttgart.de) mit Gold hinterlegt. Dieses Gold können Sie sich bei solchen Zertifikaten ausliefern lassen – teils mit höheren Gebühren, teils recht kostengünstig. Die indirekte Lagerung des Goldes für Ihren Zweck hingegen sehen Sie in der Regel gar nicht – und zahlen dafür keine gesonderten Gebühren.
Solche Schuldscheine sind in aller Regel zudem so günstig, dass Sie auch mit kleineren Summen Gold kaufen können. Insofern ist Gold (in diesem Format) die einfachste Variante für Sie, in die Währungsabsicherung zu investieren.
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/visualizations/XC0009655157/LS/ls-gold
Diplom-Ökonom Janne Jörg Kipp ist als Analyst und Publizist seit annähernd 25 Jahren an den Finanzmärkten aktiv. Dabei begründete und führte er mehr als ein Dutzend Redaktionen mit mehr als 20 Börsen-Publikationen, die durchgehend ein Ziel verfolgten: Kapitalschutz und eine messbare Überrendite für seine Leserinnen und Leser. Janne Jörg Kipp ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
