Elbit Systems: Profiteur steigender Verteidigungsausgaben

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Wer an israelische Rüstung denkt, kommt an Elbit Systems nicht vorbei. Der Konzern ist das technologische Rückgrat der israelischen Verteidigungsindustrie – und längst ein Global Player. Das haben mittlerweile auch die Anleger entdeckt. Auf Sicht der zurückliegenden 12 Monate kletterten die Papiere rund 85% in die Höhe.

Von Tel Aviv in die Welt: Das Geschäftsmodell von Elbit Systems

Elbit entwickelt, produziert und integriert Hightech-Lösungen für Heer, Luftwaffe, Marine und Cyberabwehr. Das Portfolio reicht von Drohnen und Präzisionsmunition über elektronische Kampfführung, Cybersecurity und C4I-Systeme (Command, Control, Communications, Computers & Intelligence) bis hin zu Training und Simulation. Besonders clever: Elbit verkauft nicht nur Hardware, sondern bindet seine Kunden mit maßgeschneiderten Service- und Wartungsverträgen sowie Software-Lizenzen. 2024 stammten rund 71% des Umsatzes aus internationalen Märkten, der Rest aus Israel – ein Beleg für die globale Wettbewerbsfähigkeit.

Deutliches Wachstum im Schlussquartal

Die jüngsten Zahlen lassen Investorenherzen höherschlagen: Im vierten Quartal 2024 erzielte Elbit einen Umsatzsprung von 19% auf 1,93 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn legte um satte 71% auf 119 Millionen Dollar zu, während der Gewinn je Aktie (non-GAAP) von 1,56 auf 2,66 Dollar kletterte – deutlich über den Analystenerwartungen. Besonders beeindruckend: Der Auftragsbestand erreichte mit 22,6 Milliarden Dollar (+27%) einen neuen Rekord, davon stammen 65% aus dem Ausland.

Strategie: Innovation, Expansion, Diversifikation

Elbit ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Die Strategie ist klar: Innovation durch massive Investitionen in Forschung und Entwicklung (2024: 466 Millionen Dollar, 6,8% des Umsatzes). Der Anstieg bei den Forschungskosten ist vor allem auf erhebliche Investitionen in die Erweiterung des Portfolios mit Präzisionsmunition sowie auf die erhöhten Investitionen in Hochleistungslaser zurückzuführen.

Gleichzeitig forciert der Konzern die Expansion in Europa, Nordamerika und Asien. Besonders in Europa winken nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Milliardenaufträge – eine Steigerung der europäischen Verteidigungsausgaben um 1% des BIP könnte laut Firmenboss Bezhalel Machlis zusätzliche 280 Milliarden Dollar Auftragsvolumen bringen. Elbit setzt zudem auf Diversifikation: Neben klassischen Rüstungsgütern wachsen Cybersecurity, unbemannte Systeme und zivil-militärische Dual-Use-Technologien rasant

Wachstumstreiber: Drohnen, Cyber & globale Krisen

Die Nachfrage nach Elbits Lösungen boomt. Drohnenverkäufe legten um 27% zu, vor allem dank Großaufträgen aus Israel und Europa. Im Landbereich explodierten die Umsätze durch Munitionsverkäufe um 29%. Auch Cybersecurity und elektronische Kampfführung wachsen zweistellig – ein Trend, der sich angesichts wachsender Bedrohungslagen fortsetzen dürfte. Die geopolitische Großwetterlage spielt Elbit in die Karten: Kriege, Terrorismus und die Aufrüstung der NATO-Partner treiben die Bestellungen auf Rekordniveau.

Perspektiven: Noch lange kein Gipfel in Sicht

Elbit Systems könnte vor einem goldenen Jahrzehnt. stehen Der Rekordauftragsbestand sichert die Auslastung bis mindestens 2026, und die globale Aufrüstung dürfte das Wachstum weiter befeuern. Risiken gibt es natürlich auch: Politische Unsicherheiten, Exportrestriktionen oder technologische Disruptionen könnten das Wachstum bremsen. Doch mit seiner Innovationskraft, globalen Präsenz und der Fähigkeit, sowohl militärische als auch zivile Märkte zu bedienen, dürfte Elbit eine feste Größe im internationalen Rüstungszirkus bleiben.

Kein Wunder also, dass mittlerweile auch die Anleger die Aktie für sich entdeckt haben. Auf Basis der Gewinnschätzungen für 2025 von 9,14 Dollar je Aktie (Quelle:  Seeking Alpha) wird Elbit inzwischen mit dem 42-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Auf dieser Basis ist das Papier laut Analysten allerdings nur eine Halteposition. Das durchschnittliche Kursziel (Quelle: Marketwatch) liegt bei 343,50 Dollar und damit unter dem gestrigen Aktienkurs (375 Dollar).