Dividendenaristokraten in den USA
In Zeiten hoher Inflation rücken verstärkt die Aktien von Dividenden starken Firmen in den Vordergrund. Auch wenn das Zinsniveau zuletzt wieder deutlich angezogen hat, eine Anlage in klassische Anleihen kommt für viele Anleger auf Grund der Kursrisiken (Anm.: steigende Renditen führen zu fallenden Kursen bei bestehenden Anleihen) weiter nicht Frage. Daher richtet sich der Blick vieler Investoren auf die Dividenden-Zahlungen der Unternehmen.
Worauf es bei der Suche nach interessanten Dividenden-Aktien ankommt: Ein Blick auf die Dividendenrendite (Dividende pro Aktie in Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs) zu werfen, ist sicherlich hilfreich. Die Ausschüttung als alleiniges Auswahl-Kriterium heranzuziehen, ist aber wenig ratsam.
Vielmehr sollten Sie auf die Konzerne schauen, die über lange Zeit ihre Dividenden-Zahlungen verlässlich erhöht haben. Diese Aktien werden auch gerne als Dividenden-Aristokraten bezeichnet. Untersuchungen haben ergeben, dass die Papiere auf lange Sicht eine deutliche Überrendite erzielen. Achten Sie also auch darauf, dass die Firmen die Dividende nicht aus der Substanz ausschütten. Vielmehr als die Größe ist das langfristige Dividenden-Wachstum entscheidend.
Dabei kann sich ein Blick über den Teich für Sie besonders lohnen: Während in Deutschland die jährliche Ausschüttung Standard ist, schütten die US-Konzerne ihre Dividenden i. d. R. 1/4-jährlich aus. Damit haben Sie als Anleger eine stetige Verteilung der Dividenden. In meiner heutigen Analyse stelle ich Ihnen sogenannte Dividenden-Aristokraten aus den USA vor. Dabei handelt es sich um Firmen aus dem S&P 500 Index, die ihre Dividende seit mindestens 20 Jahren jedes Jahr erhöht haben.
Verizon Communications
Verizon ist ein führender Anbieter von Technologie- und Kommunikationsdiensten. Das Unternehmen ist aus einer Fusion zwischen Bell Atlantic Corp und GTE Corp im Juni 2000 hervorgegangen. Der Konzern berichtet in zwei Segmenten: Verizon Consumer Group und Verizon Business Group.Im September 2021 verkaufte das Unternehmen sein einst drittes Segment, die Verizon Media Group. Das Mobilfunkgeschäft des Unternehmens macht etwa drei Viertel des Gesamtumsatzes aus, während Breitband- und Kabeldienste etwa ein Viertel des Umsatzes ausmachen. Im dritten Quartal 2024 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 33,3 Milliarden Dollar einem Gewinn von 3,30 Milliarden Dollar.
Verizon zählt zu den verlässlichen Dividendenzahlern und hat seit nunmehr 20 Jahren am Stück die Dividende erhöht. Momentan zahlt der Konzern aufs Jahr hochgerechnet 2,71 Dollar pro Aktie an Dividenden aus. Beim Aktienkurs liegt die Dividendenrendite bei rund 6,73%.
Highwood Properties
Highwoods Properties Inc. ist ein Real Estate Investment Trust (REIT) mit dem Fokus auf dem Erwerb, der Entwicklung, der Vermietung und dem Verkauf von Büro- und Industrieimmobilien in den USA. Als REIT ist Highwoods dazu verpflichtet, mindestens 90% der jährlichen Nettogewinne als Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Entsprechend hoch waren zuletzt die Auszahlungen. Seit nunmehr 30 Jahren am Stück hat der Konzern Dividenden an seine Anleger ausgeschüttet.
Derzeit beträgt die Quartalsdividende 50 Cent pro Aktie. Aufs Jahr hochgerechnet werden demnach 2 Dollar je Aktie an die Aktionäre ausgezahlt. Das entspricht beim aktuellen Aktienkurs einer Dividendenrendite von 6,5%.
Pfizer
Der Aktienkurs des Pharma-Riesen Pfizer hat sich seit dem Hoch der Corona-Pandemie mehr als halbiert. Auf Grund der stetigen Dividendenzahlungen hat sich die Dividendenrendite entsprechend erhöht. Seit nunmehr 35 Jahren am Stück hat der US-Pharmakonzern Pfizer Dividenden ausgezahlt – seit inzwischen 14 Jahren wurden die Auszahlung am Stück schrittweise erhöht.
Im letzten Quartal wurden pro Aktie 0,43 Dollar an die Anleger verteilt. Auf das Jahr hochgerechnet summieren sich die Auszahlungen auf 1,72 USD. Damit beträgt die Dividendenrendite auf aktuellem Kursniveau 6,47%.
Für das Gesamtjahr hat Pfizer jüngst seine Umsatzplanung auf 59,5 bis 62,5 Milliarden Dollar angehoben. Beim Gewinn je Aktie stellt der US-Konzern ein bereinigtes Ergebnis von 2,45 bis 2,65 Dollar je Aktie in Aussicht.