DexCom-Aktie ohne positive Impulse nach den Zahlen

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Ende Juli reagierte die Aktie des Glukose-Monitoring-Spezialisten DexCom auf die Vorlage der Geschäftszahlen mit einem gewaltigen Kurseinbruch. Entsprechend angespannt blickten die Investoren Ende vergangener Woche auf die Quartalsergebnisse für das dritte Quartal: Obwohl die Wachstumsdynamik deutlich nachließ, ging die DexCom-Aktie dieses Mal nur mit einem Kursminus von 1,8% aus dem Handel. Offenbar waren die Anleger von noch Schlimmerem ausgegangen.

Blutzuckerspiegel ständig im Blick

Bevor wir auf die aktuellen Nachrichten im Detail kommen, möchte ich Ihnen die Firma DexCom erst einmal näher vorstellen. Denn hierzulande dürfte das Unternehmen den wenigsten Anlegern bekannt sein. DexCom spezialisiert sich auf die Entwicklung und Vermarktung von CGM-Systemen (Continuous Glucose Monitoring), die den Blutzuckerspiegel bei Patienten mit Diabetes kontinuierlich überwachen.

Dabei wird der Sensor unter die Haut eines Patienten implantiert, oft auf der Rückseite des Arms. Ein Sender verbindet sich mit dem Sensor und sendet Echtzeitdaten über den Insulinspiegel an einen Empfänger oder ein Smartphone. Diese Informationen können auch an andere Personen weitergegeben werden, z.B. an Ärzte oder an Eltern von Kindern, die das Gerät benutzen.

Enorme Vorteile für den Patienten

Im Gegensatz zu den meisten Glukose-Messsystemen benötigt das Gerät von DexCom keine Piekser in die Fingerkuppen und bietet dem Patienten einen enormen Mehrwert. Durch die kontinuierliche automatische Überwachung des Blutzuckerspiegels müssen die Patienten nicht mehr selbst daran denken.

Zudem erhielt DexCom schon vor geraumer Zeit von der US-Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht für die Kopplung seiner Diabetes-Daten mit Fitness-Trackern von Drittanbietern, darunter Geräte und Apps von Garmin, Livongo und anderen Herstellern. Dadurch können Blutzuckerdaten, die von den Echtzeitsensoren von DexCom erfasst werden, beispielsweise auf Smartwatches für Läufer sowie auf Fahrradcomputern, die am Lenker eines Fahrrads befestigt werden, angezeigt werden.

DexCom jahrelang auf der Überholspur

Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre zeigt, wie erfolgreich der Konzern mit seinen Produkten expandiert hat: Seit 2006 explodierten die Umsätze von 2 Millionen Dollar auf 3,62 Milliarden Dollar in 2023. Seit 2019 ist DexCom profitabel und erzielte im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 542 Millionen Dollar.

Umsatzwachstum schwächt sich massiv ab

Zuletzt konnte DexCom allerdings nicht mehr in allen Belangen überzeugen: Der Konzern erwirtschaftete im dritten Quartal einen Umsatz von 944 Millionen Dollar. Damit lag das Umsatzwachstum nur noch bei mageren 2%. Zum Vergleich: Im Vorquartal kletterten die Erlöse noch um 14,8%. Besonders schwach war die Entwicklung in den USA (71% der Gesamtumsätze), wo die Umsätze um 2% sanken. Besser lief es im internationalen Geschäft mit einem Umsatzplus von 16%.

Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung erzielte DexCom eine Marge von 30,2% nach 32,3% im Vorjahresquartal. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Nettogewinn von 45 Cent je Aktie hängen. Damit konnten die Prognosen der Wallstreet-Banker um 2 Cent übertroffen werden.

Schwache Prognose drückt auf die Stimmung

Enttäuschend fiel derweil die Prognose aus. Unter anderem der zunehmende Konkurrenzdruck sorgt für Gegenwind. Vor allem Abbott Laboratories mit seiner Produktreihe “FreeStyle Libre” macht DexCom mehr und mehr Marktanteile streitig. Ebenfalls unklar sind die Auswirkungen der populären Appetitzügler auf das Geschäft.

Entsprechend zurückhaltend ist das Management. Dexcom bestätigte allerdings die im Sommer gesenkte Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr von 4 bis 4,05 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Wachstum zwischen 11% und 13%.

Fazit: DexCom hat sich in einem aussichtsreichen Markt etabliert, der ein hohes strukturelles Wachstum aufweist. Beim derzeitigen Börsenwert von rund 30 Milliarden Dollar wird der Gesundheitskonzern mit dem 37-fachen der für 2025 erwarteten Gewinne und dem knapp 6,5-Fachen des erwarteten Umsatzes bewertet (Quelle: Seekingalpha). Ob dieses Bewertungsniveau schnell neue Käufer anlocken wird, wird sich vor dem Hintergrund der bestehenden Unsicherheiten erst noch zeigen müssen.