Crowdstrike-Aktie von Geschäftszahlen beflügelt
Cybersecurity-Aktien gelten unter Experten als hochattraktiv. Kein Wunder: Für Unternehmen weltweit entwickelt sich Cyberkriminalität zur größten Bedrohung ihrer Geschäfte. Das zeigt eine Umfrage des Versicherungs-Riesen Allianz. Laut einer Analyse des Konzerns sind Cybervorfälle für Unternehmen weltweit in diesem Jahr das größte Risiko. Auch in Deutschland landet diese Art von Kriminalität auf dem ersten Platz.
Damit hat Cyberkriminalität den ersten Platz als häufigstes Verbrechen gegenüber Unternehmen erreicht! So tragisch diese Entwicklung für die einzelnen Firmen ist, Cybersecurity-Konzerne wie Crowdstrike profitieren von diesem Trend. Die Nachfrage nach den KI-gestützten, Cloud-basierten Sicherheitslösungen ist zuletzt weiter in die Höhe geschnellt.
Das zeigen die aktuellen Zahlen von Crowdstrike, die gestern im Nachmittagshandel für einen kräftigen Kurssprung der Aktie von 7% gesorgt haben.
Mit künstlicher Intelligenz gegen Cyberkriminalität
Crowdstrike wurde 2011 vom heutigen CEO George Kurtz mitbegründet. Davor war er Chief Technology Officer bei McAfee, einem der führenden Antiviren-Konzerne weltweit. CrowdStrike verlagerte den Fokus von Anti-Malware- und Antiviren-Produkten (McAfees Ansatz zur Cybersicherheit) auf die Identifizierung der Techniken, die von Hackern verwendet werden, um eingehende Bedrohungen zu erkennen. CrowdStrike nutzt maschinelles Lernen, eine Form der künstlichen Intelligenz, um Schadsoftware auf Laptops, Mobiltelefonen und anderen Geräten zu erkennen, die auf Unternehmensnetzwerke zugreifen.
Sicherheit für Firmen im Abo-Modell
Die Produkte von Crowdstrike werden nicht zum Kauf angeboten, sondern sind ausschließlich als „Platform as a service“ zu beziehen. Dabei handelt es sich um einen Teil des Cloud-Computings, bei dem die Plattform und die IT-Infrastruktur bei einem externen IT-Dienstleister betrieben und vom Kunden als Dienstleistung genutzt werden. Der Kunde bezahlt eine monatliche Gebühr und kann das Produkt solange nutzen, wie er es bezahlt. Sobald er das Abo einstellt, wird ihm entweder der Zugang zum Produkt, oder aber auch die Updates und der Support gesperrt.
Das Abo-Modell sorgt bei Crowdstrike dafür, dass die Umsätze stetig fließen und sehr gut planbar sind. Inzwischen sind 94% der Umsätze wiederkehrender Natur. Auch die Kundenbasis kann sich sehen lassen: 62 der Fortune 100 Unternehmen nutzen die Software von Crowdstrike.
Netzwerkeffekt macht sich bezahlt
Besonders erfreulich: Die Kunden buchen immer mehr Sicherheitsmodule des Konzerns hinzu. Alleine im ersten Quartal abonnierten 65% der Kunden mindestens 5 Module. Die Anzahl der Kunden, die mindesten 8 Module abonnierten, stieg im Jahresvergleich um 95% an.
Da Unternehmen immer mehr Module einsetzen, wird die Software von CrowdStrike immer stärker in ihren Alltag integriert. Damit sinkt die Wechselbereitschaft rapide und ein mächtiger Burggraben gegenüber Wettbewerbern entsteht. Zudem wird die Software durch jeden Kunden besser. Auf Grund der Künstlichen Intelligenz und selbstlernenden Systeme gewinnt die Software mit jedem Kunden und steigendem Datenvolumen an Kraft. Im Umkehrschluss steigt damit wiederum die Attraktivität für Neukunden.
Kräftiges Umsatzplus im ersten Quartal…
Mit seiner Positionierung konnte Crowdstrike auch im Startquartal kräftig wachsen: Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um 33% auf 921 Millionen Dollar in die Höhe. Damit wurden die Analystenschätzungen um 16 Millionen Dollar übertroffen (Quelle: Seeking Alpha). Der jährlich wiederkehrende Umsatz (Annual Recurring Revenue = ARR), eine Software-as-a-Service-Kennzahl, die angibt, wie viel Umsatz das Unternehmen auf der Grundlage von Abonnements erwarten kann, erhöhte sich ebenfalls um 33% auf 3,65 Milliarden Dollar.
….und schwarze Zahlen
Auch bei der Profitabilität macht Crowdstrike Fortschritte. Am Ende stand ein Nettoergebnis von 42,8 Millionen Dollar beziehungsweise 17 Cent je Aktie in den Büchern. Im Vorjahr erzielte das Unternehmen lediglich ein ausgeglichenes Ergebnis. Um Sondereffekte bereinigt lag das Ergebnis je Aktie sogar bei 93 Cent je Anteilschein. Das war mehr als ursprünglich erwartet (89 bis 90 Cent je Aktie) und lag 63% über dem Niveau des Vorjahresquartals.
Zudem hob die Konzernführung die Jahresprognose nochmals an: Firmenboss George Kurtz stellt nun einen Umsatz von bis zu 4,011 Milliarden Dollar sowie einen bereinigten Gewinn pro Aktie zwischen 3,93 und 4,03 Dollar in Aussicht. Die Analysten waren bislang von einem Umsatz von 3.98 Milliarden Dollar und 3,92 Dollar Gewinn je Aktie ausgegangen.