BYD-Aktie: Zerstört Trump alles?
Die Börsen taumeln am heutigen Freitag. Die Notierungen vor allem von Tech-Aktien wie auch eines Papiers wie von BYD sind teilweise knapp unter 10 % nach unten gerauscht, erholen sich allerdings schnell wieder. BYD ist einer der interessantesten Werte dabei, da ich weiß, dass sich viele Leserinnen und Leser von Ihnen dafür interessieren. Die Reaktion der Börsen ist nicht ganz nachvollziehbar – das können Sie vorab bereits mitnehmen.
Trump erhöht die Zölle!
Donald Trump hat die Zölle in den USA für China-Importe erhöht. China-Importe sollen 10 Prozentpunkte mehr kosten als bislang. Am 4.2. hatte Trump die Zölle auf 10 % festgesetzt, sodass jetzt unter dem Strich eine Belastung in Höhe von 20 % steht. Das wiederum hat das kleine Beben an den Börsen ausgelöst.
Die Frage wäre, wie sehr die BYD und andere Unternehmen unter solchen Zöllen leiden. Meine Meinung: Kaum. Die Börsen haben sich hier symbolisch nach unten verabschiedet. BYD macht kaum Geschäfte in den USA. Selbst wenn BYD oder ein anderes Unternehmen 10 % des Umsatzes in den USA machen würden, stellte sich das Bild wie folgt dar:
Vorausgesetzt, die Unternehmen erhöhen ihre Preise nicht (um den Verkaufserfolg nicht zu gefährden), würden 10 %-Punkte höhere Zölle bei einem Umsatzanteil von 10 % die Gewinne am Ende um 1 % reduzieren. (10 % Anteil * 10 % = 1 %). Das ist an sich nicht wenig, nur sind die Relationen in der Praxis zum einen noch geringer, zum anderen können auch chinesische Unternehmen die Preise moderat anheben. Schließlich aber weiß niemand, ob Trump die Zölle nicht wieder reduziert. Denn dies ist nur ein Teil seiner Angriffsstrategie.
Die Wahrheit über BYD
Für die BYD dürfte all das eine noch geringere Rolle spielen. Die Chinesen haben aktuell einen Auftrag aus Saudi-Arabien erhalten. Es geht um die Lieferung eines Energiespeichersystems, das 12,5 GWh bereitstellen soll. Dies ist der größte Energiespeicher der Welt.
Damit erweist sich, dass BYD nicht nur bei E-Fahrzeugen weltweit (mit-)führend ist, sondern auch bei Speichersystemen. Bis dato vermutete man eher, dass BYD mit Autobatterien das Geschäft machen würde. Da weltweit Energiespeicher benötigt werden, zumal in Deutschland, erwarte ich hier ein großes Geschäftsfeld.
BYD sollten Sie nicht nur als E-Fahrzeughersteller im Auge behalten, sondern auch wegen der Speichersysteme. In beiden Dimensionen ist das Unternehmen sehr weit. Trumps Handelszoll-Erhöhung spielt kaum eine Rolle.
BYD: Ein gigantischer Auftrag aus Saudi-Arabien – WKN: A0M4W9 – ISIN: CNE100000296
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/CNE100000296/05/byd-co-ltd/data
Diplom-Ökonom Janne Jörg Kipp ist als Analyst und Publizist seit annähernd 25 Jahren an den Finanzmärkten aktiv. Dabei begründete und führte er mehr als ein Dutzend Redaktionen mit mehr als 20 Börsen-Publikationen, die durchgehend ein Ziel verfolgten: Kapitalschutz und eine messbare Überrendite für seine Leserinnen und Leser. Janne Jörg Kipp ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
