Bastei Lübbe: Gute Geschäftsaussichten und höhere Dividende
Hauptversammlungen börsennotierter Unternehmen in Deutschland finden zumeist in der ersten Jahreshälfte statt. Eine Ausnahme macht da der Kölner Publikumsverlag Bastei Lübbe, der am vergangenen Mittwoch seine Hauptversammlung abhielt und im Rahmen dessen den Geschäftsbericht für 2023/24 präsentiert hat.
Ohne viel vorwegzunehmen: Die vorgelegten Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2023/24 können sich durchaus sehen lassen. Erfreulich für die Aktionäre ist auch, dass auf der Hauptversammlung eine deutliche Dividendensteigerung beschlossen wurde.
Bevor ich die Geschäftszahlen der Bastei Lübbe AG im Detail erläutere, möchte ich Ihnen das Unternehmen kurz vorstellen.
Bastei Lübbe im Fokus
Die in Köln ansässige Bastei Lübbe AG ist laut eigener Aussage die führende unabhängige Verlagsgruppe in Deutschland. Das Unternehmen ist auf die Publikation von Büchern, Hörbüchern und eBooks fokussiert. Darüber verlegt das Unternehmen periodisch erscheinende Romanhefte.
Zum Unternehmen gehören 15 Verlagsmarken. Der Verlag versteht sich als Innovationstreiber und hat mehrere stark wachsende Community-getriebene Geschäftsmodelle aufgebaut. Im Bereich der Digitalmedien gehört das Unternehmen zu den Vorreitern und produziert tausende Audio- und eBooks, die über alle digitalen Kanäle vertrieben werden.
Bastei Lübbe beschäftigt gut 320 Mitarbeiter (Stand 31.03.2024). Die Aktien des Unternehmens sind seit 2013 im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.
Die Geschäftszahlen im Detail
Im Geschäftsjahr 2023/24, das am 1. April 2023 begonnen hatte, erzielte Bastei Lübbe einen Umsatz von 110,3 Mio. Euro. Das waren 10,3% mehr als im Geschäftsjahr 2022/23. Den operativen Gewinn (EBIT) konnte der Kölner Verlag im Geschäftsjahr 2023/24 sogar fast verdoppeln. Er stieg von zuvor 7,2 auf 14,0 Mio. Euro.
Folglich konnte Bastei Lübbe auch seine operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) ausweiten. Sie erreichte im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Wert von 12,7%. Im Geschäftsjahr 2022/23 lag sie noch bei 7,2%.
Diesen positiven Trend konnte der Kölner Verlag auch im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 fortsetzen. So stieg der Umsatz im Zeitraum April bis Juni dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,7% auf 26,4 Mio. Euro. Das EBIT stieg um 75,9% auf 3,7 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag im 1. Quartal 2024 bei starken 14% und damit um 4,8 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums.
Deutliche Dividenden-Erhöhung beschlossen
Die Hauptversammlung beschloss die Ausschüttung einer Dividende je Aktie in Höhe von 0,30 Euro für das Geschäftsjahr 2023/2024. Im vergangenen Jahr hat Bastei Lübbe eine Dividende von 0,16 Euro ausgeschüttet. Darin enthalten war eine Sonderdividende von 0,04 Euro.
Der Vorstand gab sich auf der Hauptversammlung optimistisch über den weiteren Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres und bestätigte seine Umsatz- und Gewinnprognose. Danach rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum auf einen Wert in einer Spanne von 111 bis 115 Mio. Euro. Das EBIT wird in einer Spanne von 13 bis 14 Mio. Euro erwartet.
Die guten Zahlen, die positiven Perspektiven und die Dividendenpolitik des Unternehmens könnten für eine Investition in die Bastei-Lübbe-Aktie sprechen. Das Papier hat in der jüngeren Vergangenheit allerdings schon deutlich zugelegt. Zu beachten ist hier auch, dass die Aktie vergleichsweise markteng ist. Orders sollten daher unbedingt limitiert werden.
Tobias Schöneich, Jahrgang 1982, begeistert sich seit der Jahrtausendwende und somit seit den Zeiten des New-Economy Booms für das Thema Börse und alles unmittelbar damit Verbundene. Er ist Gastautor der GeVestor Financial Publishing Group.
