BASF-Aktie: Abschied
BASF ist am Mittwoch mit einem Minus von ca. -1,9 % in den Tag gestartet. Das Minus der vergangenen Tage führte den Konzern auf einen Kurs von weniger als 50 Euro. Dramatisch ist das nicht – vor allem aber wird die BASF mittelfristig eine interessante Strategie einschlagen. Sie ist ein Lehrstück dafür, was Sie von den deutschen großen Industrie-Betrieben erwarten dürfen.
BASF geht
Der Konzern wird nach und nach seine Aktivitäten in Deutschland beenden und sich in Richtung China (z. B. orientieren). Aus der wirtschaftlichen Warte heraus betrachtet heißt es: Richtig so.
Nun wurde bekannt, dass die BASF 10 Mrd. Euro in China in die Entwicklung einer „Großanlage“ investieren wird. Zugleich wird ein Teil der Produktion am Heimatstandort in Ludwigshafen beendet. Der Standort arbeitet demnach nicht mehr hinreichend profitabel – und dies ist für Eigentümer, also Aktionäre, auf Dauer nicht akzeptabel. Die operative Rendite des Unternehmens hat sich einem Bericht nach gegenüber 2017 um mehr als 50 % reduziert und liegt bei nur noch 5,5 % Umsatzrendite.
Der heimische Standort soll Unternehmensangaben nach sogar einen Verlust von 1,6 Mrd. Euro erwirtschaften. Das wiederum senkte den Unternehmensgewinn massiv. 2023 verdiente die BASF lediglich noch 225 Millionen Euro. Auch dies ist ein geradezu unvorstellbarer Rückgang. Denn 2019 belief sich der Nettogewinn noch auf 8,4 Mrd. Euro. Dann folgte die Corona-Phase, die Energiewende und der Krieg in der Ukraine mit entsprechenden Russland-Sanktionen.
BASF möchte wieder profitabler werden
Um wieder in die richtige oder interessante Gewinnzone zu kommen, wird die BASF nicht nur investieren, sondern auch sparen. Insgesamt sollen bis 2026 2,1 Mrd. Euro gespart werden. Das Programm war im Jahr 2022 mit dem Ziel von 1,1 Mrd. Euro Sparvolumen aufgelegt worden. Ende 2023 stand ein Sparerfolg im Umfang von 0,6 Mrd. Euro in der Rückschau.
Um kostengünstiger zu produzieren – nichts anderes ist ein Sparprogramm dieser Art -, wird die BASF jetzt der Heimat in Teilen wie beschrieben den Rücken zudrehen. Die Energie in China ist im Vergleich deutlich günstiger. Zudem ist die Produktion von Chemikalien dort offensichtlich weniger reguliert als in der EU und vor allem in Deutschland.
Die BASF weist den Weg, wenn die Energie teurer und unzuverlässiger werden sollte. In der Weltwirtschaft wird die Großindustrie sich neue Standorte suchen. Die BASF wird davon profitieren. Aktionäre werden sich langfristig über die De-Investition in Deutschland freuen – der Standort selbst weniger.
BASF: Neue Investitionen – WKN: BASF11 – ISIN: DE000BASF111
Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE000BASF111/EI/basf-se/data