AstraZeneca: Solide Pharma-Aktie

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Pharma-Aktien haben sich zuletzt schwächer entwickelt. Hier sorgte die umstrittene Auswahl des erklärten Impfgegners Robert F. Kennedy Jr. zum zukünftigen US-Gesundheitsminister für Unsicherheit. Wobei die Lage sicherlich nicht so schlecht ist wie der erste Schock es suggeriert. Einen europäischen Pharmakonzern möchte ich heute näher unter die Lupe nehmen: AstraZeneca. 

Unternehmensportrait

Im Jahr 1999 fusionierte der schwedische Pharma-Konzern Astra mit dem britischen Pharma-Konzern Zeneca. Heute zählt AstraZeneca zu den weltweit führenden Pharma-Konzernen mit einem Jahresumsatz von über 40 Mrd. US-Dollar.   

AstraZeneca besitzt ein breites Produktportfolio mit Medikamenten aus den Bereichen Krebs, Immunologie, Herz-Kreislauf und Stoffwechsel, Infektionen und neurologische Störungen. Bei zehn Medikamenten handelt es sich um sogenannte „Blockbuster“, also Medikamente mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde US-Dollar. Tagrisso ist das mit Abstand umsatzstärkste Produkt und gleichzeitig eines der wachstumsstärksten. Es wird bei Lungenkrebs in fortgeschrittenem Stadium verabreicht.

Breites Produktportfolio mit 13 „Blockbuster“-Medikamenten

Im Gegensatz zu zahlreichen Pharma- und Biotech-Konzernen die von wenigen Medikamenten abhängig sind, ist AstraZeneca sehr breit aufgestellt. Der Erfolg steht auf vielen Standbeinen und ist nicht von der Entwicklung eines einzelnen Medikaments abhängig. Das bietet aus Anlegersicht eine höhere Sicherheit. Auch wenn das Krebs-Geschäft die wichtigste Sparte ist, so verfügt AstraZeneca über ein sehr gut diversifiziertes Medikamenten-Portfolio aus zahlreichen Anwendungsgebieten. Darunter sind ganze 13 sogenannte „Blockbuster“, also Medikamente mit einem Jahresumsatz von über einer Milliarde US-Dollar.

Prall gefüllte Forschungspipeline

AstraZeneca besitzt eine prall gefüllte Forschungspipeline mit knapp 200 Studien in den verschiedenen klinischen Testphasen. Und ganz wichtig: Ein bedeutender Teil davon befindet sich in der finalen 3. Studienphase. Vor allem im Krebsbereich dürften dem Unternehmen bald zahlreiche Zulassungen winken. Allein 22 neue Wirkstoffe zur Krebsbekämpfung werden aktuell in der 3. Studienphase getestet. Zudem befinden sich 32 Studien für Zulassungserweiterungen von bereits am Markt befindlichen Krebs-Medikamenten in der finalen Studienphase. Hinzu kommen zahlreiche Wirkstoffe aus dem Bereich Herz-Kreislauf, Nieren und Stoffwechsel sowie Atemwege & Immunologie in der 3. Studienphase.

Das neue Krebs-Medikament Capivasertib beispielsweise wird derzeit gegen 5 verschiedene Krebsarten in der 3. klinischen Studienphase getestet. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Serin/Threonin-Kinase-Hemmer. Durch die Blockierung von Signalen sollen diese die Neubildung sowie das Wachstum von Tumoren verhindern. Der Großteil der Studien läuft bereits seit einigen Jahren und soll z.T. noch 2024 zum Abschluss gebracht werden.

Betrugsverdacht gegen China-Chef sorgte für Kursrücksetzer   

Ende Oktober sackte der Aktienkurs um rund 15% ab, Auslöser waren Betrugsvorwürfe gegen den Chef des China-Geschäfts. Die chinesischen Behörden ermitteln gegen diesen sowie mehrere seiner leitenden Angestellten wegen des Vorwurfs des Versicherungsbetrugs. Noch sind die finanziellen Auswirkungen für den Konzern unklar. Inzwischen haben sich die Gemüter etwas beruhigt und die Aktie konnte fast die Hälfte dieses Verlusts wieder aufholen.

Für Langfrist-Anleger eine solide Wahl

Trotz des „Störfeuers“ aus China bietet die Aktie von AstraZeneca langfristig orientierten Anlegern nach wie vor ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Die Geschäfte laufen derzeit rund und dank der prall gefüllten Forschungspipeline dürfte sich daran in den kommenden Jahren nichts ändern.