ASML: Ausrüster des KI-Chip-Booms
Der KI-Boom hat viele Chip-Aktien enorm ansteigen lassen. Alle Chip-Hersteller haben eines gemeinsam: Sie sind für die Chipproduktion auf die Maschinen von ASML angewiesen. Heute werfen wir einen Blick auf den unerlässlichen Ausrüster des KI-Chip-Booms.
Unternehmensportrait
Das niederländische Unternehmen ASML ist der weltweit dominierende Anbieter von sogenannten Lithographiesystemen für die Chipindustrie. Diese Maschinen sind für die Produktion hochmoderner Computerchips unerlässlich.
Der globale Marktanteil von ASML liegt zwischen 80 und 90%. Hinzu kommt, dass die Maschinen von ASML der Konkurrenz als technologisch überlegen gelten. Zu den Kunden zählen alle namhaften Chipproduzenten wie Nvidia, AMD und TSMC (der weltgrößte Auftragsfertiger).
Im Vergleich zu vielen Chipherstellern ist ASML weniger abhängig von der Konjunktur. Da die Maschinen eine lange Lieferzeit haben, bestellen die Kunden auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, um für den nächsten Chipboom rechtzeitig gerüstet zu sein. Schließlich kann es sich niemand leisten, technologisch gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten.
Neue Maschinen-Generation ohne Konkurrenz
ASML-Maschinen der neuesten Generation, sogenannte EUV-Maschinen, brennen mit Hilfe von extrem ultraviolettem Licht sehr feine Strukturen in Siliziumscheiben. Die EUV-Lithografie ermöglicht es, die Strukturverkleinerung in der Halbleiterindustrie fortzusetzen, um noch kleinere, effizientere und schnellere integrierte Schaltkreise herstellen zu können.
Der Vorteil dieser EUV-Maschinen (die aktuell nur von ASML angeboten werden) ist so groß, dass sie unter das Exportverbot der US-Regierung nach China fallen, um den technologischen und militärischen Aufstieg der Volksrepublik zu bremsen. ASML hält sich an diese Bestimmungen und verkauft lediglich Lithographiesysteme der früheren Generation nach China. Das bremst zwar auch das Wachstum von ASML etwas ab. Aber der Konzern wächst trotzdem unaufhaltsam in neue Dimensionen.
Starkes Wachstum voraus
Analysten sehen ein starkes Wachstum für ASML in den kommenden Jahren, insbesondere für 2025. Für das kommende Jahr wird im Schnitt ein Umsatzwachstum von +28% auf 36,6 Mrd. Euro erwartet. Der Gewinn soll sogar um +44% auf 11,4 Mrd. Euro zulegen.
Bewertung: Kein Schnäppchen, aber auch nicht teuer
Vor diesem Hintergrund relativiert sich auch die ambitionierte Bewertung. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 50 im laufenden Jahr dürfte 2025 auf 33 fallen. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) sinkt von 2024 auf 2025 von knapp 14 auf knapp 11.
Dies sind immer noch keine Schnäppchenpreise. Aber für eine derart dominante und unangefochtene Marktposition wie die von ASML plus die weiterhin starken Wachstumsperspektiven fällt der Bewertungsaufschlag nicht allzu hoch aus.
Aktie schafft erstmals Sprung über die 1.000 Euro-Marke
In dieser Woche kletterte die Aktie erstmals über die runde Marke von 1.000 Euro. Im Oktober lag der Kurs noch knapp oberhalb der 500 Euro-Marke. Nach diesem rasanten Aufstieg wäre eine kurzfristige Verschnaufpause durchaus angebracht. Aber mittel- bis langfristig dürften die 1.000 Euro noch nicht das Ziel der Reise für die ASML-Aktie sein.
Ein Aktiensplit – so wie bei Nvidia auf einem ähnlichen Niveau – würde dem Wert sicherlich gut stehen. Vielleicht wird dieser ja schon bei Vorlage der Halbjahresergebnisse angekündigt.