Alphabet: Zahlen nicht so schlecht wie die Kursreaktion

Inhaltsverzeichnis

Anleger schauen bei Quartalsberichten sehr genau hin. Ein kleines Haar in der Suppe kann schon zu deutlichen Kursrückschlägen führen. So war es gestern auch bei Alphabet, bei denen solide Zahlen abgestraft wurden.

Umsatz minimal unter, Gewinn über Erwartungen

Alphabet meldete für das vierte Quartal 2024 den erwarteten Umsatzanstieg von +12% auf 96,47 Mrd. US-Dollar, blieb damit allerdings minimal unter der durchschnittlichen Analystenprognose von 96,56 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn konnte deutlich um +28% auf 26,54 Mrd. US-Dollar gesteigert werden. Dies entspricht einem Gewinn von 2,15 US-Dollar pro Aktie, was 2 Cent über der Analystenprognose lag. 

Mehr Licht als Schatten

Stark präsentiert sich weiterhin das Suchmaschinengeschäft – trotz Konkurrenz durch Chatbots wie ChatGPT. Die Google-Suche baute den Umsatz um +12% auf 54,0 Mrd. US-Dollar aus. Deutliche Zuwächse von +14% gab es auch beim Video-Portal YouTube. Das höchste Wachstum wies erneut die Cloud-Sparte mit +30% auf 12,0 Mrd. US-Dollar auf, blieb dabei jedoch minimal hinter den Erwartungen zurück.

Positiv ist die Erhöhung der Betriebsmarge um weitere 5 Prozentpunkte auf 32% für das gesamte Jahr 2024. Alphabet hat es zuletzt geschafft, die Kosten für administrative Ausgaben und Marketing spürbar zu senken und ist dadurch noch profitabler geworden.

75 Mrd. US-Dollar Investitionen in KI-Infrastruktur angekündigt

Alphabet-Chef Sundar Pichai zeigte sich zuversichtlich im Hinblick auf die bevorstehenden Chancen im KI-Bereich. Um die Marktführerschaft in diesem Segment zu festigen und zudem das margenstarke Cloudgeschäft weiter voranzutreiben, kündigte der Konzern für das Jahr 2025 rund 75 Mrd. US-Dollar Investitionen in KI-Infrastruktur an und damit eine ähnliche Größenordnung wie die Technologiegiganten Microsoft und Meta.

Ziel ist es, effiziente Produkte rund um den Chatbot Gemini zu entwickeln. Dafür werden entsprechende Kapazitäten in den Rechenzentren des Unternehmens benötigt.

Anleger drückten erstmal auf den Verkaufsknopf

Die Zahlen von Alphabet waren unterm Strich sicherlich nicht schlecht, jedoch fehlte ein gewisser Wow-Effekt, den es in vergangenen Quartalsberichten oftmals gab. In Anbetracht der starken Entwicklung des Aktienkurses in den vergangenen Monaten haben einige Anleger es daher vorgezogen, erst einmal Kasse zu machen. Das drückte den Aktienkurs im Anschluss an den Quartalsbericht.

Technologie-Basis-Investment für langfristig orientierte Anleger

Alphabet bleibt für mich ein Basis-Investment im Technologiesektor. Der Konzern mischt in Sachen KI-Boom ganz vorne mit und ist auch in vielen anderen Bereichen stark aufgestellt. Mit Waymo hat Alphabet zudem ein großes Ass im Ärmel, das sich zur Goldgrube entwickeln könnte.

Zudem waren die Zahlen längst nicht so schlecht, wie es die Anlegerreaktion suggeriert. Da die Aktie eine günstigere Bewertung aufweist als Aktien anderer Technologie-Giganten, stimmt für langfristig orientierte Anleger das Chance-Risiko-Verhältnis.