Neue PwC-Studien: Elektromobilität ist nicht mehr aufzuhalten!
Die Elektromobilität nimmt endlich Fahrt auf. In den letzten Tagen hat die Beratungsgesellschaft PwC nun zwei interessante Studien bzw. Umfragen zu dem Thema veröffentlicht, die wir Ihnen heute kurz vorstellen möchten.
Studie I – das Interesse an E-Autos wächst
Laut einer Umfrage von PwC unter 3.800 Verbrauchern, 180 Firmen und 30 großen Händlern in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Norwegen und der Schweiz wird sich der Trend zur E-Mobilität mittelfristig verstärken.
Demnach gaben mehr als die Hälfte der teilnehmenden Verbraucher an, sich innerhalb der kommenden zwei Jahre ein E- bzw. ein Hybridauto zu kaufen. Während manche Verbraucher offenbar noch hadern, sind die Betreiber von Firmenfuhrparks deutlich aufgeschlossener. Sämtliche befragten Betreiber dieser Kategorie äußerten ein entsprechendes Kaufinteresse.
Geldfrage wird unbedeutender
Interessant: Während die Besitzer von E-Autos aktuell eher höheren Einkommensschichten zuzuordnen sind, haben in der Umfrage vermehrt auch Haushalte mit geringeren Löhnen Interesse an Stromern angemeldet.
Der Kaufpreis der E-Autos gilt neben Reichweite und Ladeinfrastruktur als eines der entscheidenden Kriterien bei der Transformation des Individualverkehrs. Bislang waren die Stromer trotz staatlicher Förderung vergleichsweise teuer. Das soll sich im Zuge des technologischen Fortschritts bei den Batterien und mit der Massenherstellung allmählich ändern.
Ebenfalls ein Trend: 59 Prozent der Verbraucher zeigten sich offen, ein E- bzw. Hybridauto über Online-Kanäle zu kaufen. Mit Blick auf die Corona-Krise und die Stay-at-Home-Tendenz hatten die Händler diese Vertriebslösungen ausgebaut. Die Händler erwarten übrigens nach wie vor, dass die Nachfrage aus dem ländlichen Raum deutlich geringer sein wird als aus städtischen Ballungszentren.
Studie II – deutsche Hersteller auf E-Kurs
Der Elektroabsatz rund um den Globus ist laut einer anderen PwC-Studie zuletzt deutlich gestiegen. Dabei haben sich vor allem die deutschen Hersteller hervorgetan. Demnach stammt inzwischen jedes sechste Elektroauto von einem hiesigen Produzenten. Bei vollelektrischen Fahrzeugen stieg der Anteil deutscher Autobauer der Studie zufolge in Q2 auf 17 Prozent, bei den Plug-in-Hybriden gar auf 50 Prozent.
Der VW-Konzern, Mercedes-Benz und BMW hatten zusammen im ersten Halbjahr 246.000 reine Stromer und 370.000 Plug-in-Hybride abgesetzt. Dominiert wird der Markt allerdings nach wie vor von chinesischen Herstellern und US-amerikanischen. In China gibt es freilich auch die mit Abstand größte Nachfrage nach vollelektrischen Stromern, was sicherlich auch mit der immensen Bevölkerungszahl zusammenhängt.
Laut PwC wurden dort im ersten Halbjahr fast eine Million reine E-Autos und 212.000 Plug-in-Hybride zugelassen. In China stieg der Anteil der reinen Stromer am Fahrzeugbestand in Q2 auf 11 Prozent. In den europäischen Kernmärkten lag er nur bei 8 Prozent.
USA auf dem Vormarsch
Neben China und Europa dürfte künftig vor allem die USA zu einem noch wichtigeren E-Player werden. Der Grund: Präsident Joe Biden will die Elektromobilität mit üppigen Fördergeldern voranbringen – sowohl in Sachen Batterieherstellung, Autos als auch bei der Ladeinfrastruktur. Das schafft natürlich Potenzial für die großen US-Autoaktien wie General Motors und Ford, aber auch für den E-Pionier Tesla.